Dass Rodriguez in Wolfsburg hoch im Kurs steht, war schon seit geraumer Zeit klar. 10 Millionen Franken bezahlte der VW-Klub für den Zürcher Linksverteidiger. Trotzdem ist bemerkenswert, dass sich der Teenager mit nur einer Woche Anlaufzeit in die Startformation des Bundesligisten spielte. Die Konkurrenz in Wolfsburg ist enorm. 41 Spieler umfasst das Kader und nur einer ist jünger als Rodriguez.
In acht Tagen mit diversen intensiven Trainings und zwei Testspielen konnte er Felix Magath nicht nur von seinen Qualitäten überzeugen, sondern auch beweisen, dass er das höhere Tempo in Deutschland mitgehen kann. Der Trainerguru - nur fünf Coaches sassen bei einem Bundesligaspiel öfters auf der Trainerbank - zeigte sich vor einigen Tagen beeindruckt von der Kondition des Schweizers. Aus dem Mund von Magath, der sich den Übernamen 'Quälix' mit harten Trainingsmethoden unter Einsatz von Medizinbällen verdient hat, ein besonders süsses Lob.
Der Plan ging auf
Um Rodriguez gegen Köln auf der linken Abwehrseite einzusetzen, musste Magath den auch in der verpatzten Hinrunde überzeugenden deutschen Internationalen Marcel Schäfer ins Mittelfeld versetzen.
Bereits in der Startformation: Ricardo Rodriguez (r.). /


Der Plan ging auf. Der ehemalige FCZ-Verteidiger zeigte eine solide Leistung und hätte seine Premiere beinahe mit einem Traumtor gekrönt. Kurz nach der Pause forderte er Kölns Goalie Michael Rensing mit einem wuchtigen Fernschuss, den er mit dem schwächeren rechten Fuss abgegeben hatte. Magath verzichtete auf Einzelkritik, zeigte sich aber generell mit den Neuen zufrieden. Das Onlineportal der 'Süddeutschen Zeitung' meinte zu Rodriguez: «Zeigte gegen Köln, dass er für seine 19 Jahre schon ein verflixt ausgebufftes Kerlchen ist.»
Das erlösende 1:0 für Wolfsburg in der temporeichen Partie fiel in der 78. Minute durch Sebastian Polter. Kurze Zeit vorher war der ehemalige Sittener Giovanni Sio, einer von insgesamt acht in der Winterpause für 36 Millionen Franken gekommenen Spieler, eingewechselt worden. Der Stürmer sorgte für viel Wirbel. Weniger überzeugend war die Vorstellung von Diego Benaglio. Der Schweizer Nationalkeeper fiel mit einigen Unsicherheiten auf, zeigte aber auch eine starke Parade gegen Milivoje Novakovic.