Das Direktorium glaube fest daran, dass Illumina als unabhängiges Unternehmen für die Aktionäre deutlich wertvoller sei als die Offerte. Dies teilten die Amerikaner in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Roche mit. Roche hatte Mitte Januar den Illumina-Aktionären ein Angebot von 44,50 Dollar je Aktie unterbreitet. Dies ergäbe einen Unternehmenswert von 5,7 Mrd. Dollar.
Roche-Konzernchef Severin Schwan beurteilte das Übernahmeangebot Anfang Februar als «fair und äusserst attraktiv», ja gar «unwiderstehlich» für die Aktionäre. Schwan will nach der Abfuhr des Illumina-Verwaltungsrates nicht aufgeben. Roche sei weiterhin davon überzeugt, den Illumina-Aktionären ein faires Kaufangebot unterbreitet zu haben, teilte der Pharmakonzern am Mittwoch mit.
«Wir sind enttäuscht», wird Schwan in der Mitteilung zitiert. «Wie wir bereits betont haben, bleibt unsere Präferenz, eine einvernehmliche Übernahmevereinbarung mit Illumina zu treffen», sagte er weiter. Roche sei jederzeit zu Gesprächen bereit.
Finanzierung kein Problem
Illumina ist auf die Gensequenzierung spezialisiert und nimmt in diesem Bereich eine führende Stellung ein.
Roche will die US-Gentechnikfirma Illumina kaufen. /


Für Schwan ist Illumina eine «grossartige und erfolgreiche Firma». Den Kauf des 1998 in San Diego gegründeten Konzerns soll Roche zu einer weiteren Schlüsseltechnologie in der Diagnostik verhelfen und den Konzern in der personalisierten Medizin weiterbringen.
Den Kaufpreis stellt Roche vor keine Probleme, wie der Basler Pharmakonzern bei Bekanntgabe des Angebots ausführte. Demnach könne Roche die Akquisition aus Barem und Krediten finanzieren. Roche verdiente im vergangenen Jahr unter dem Strich 9,5 Mrd. Franken bei einem Umsatz von 42,5 Mrd. Franken.
Illumina hat im vierten Quartal 2011 35 Cent je Aktie verdient. Der Umsatz belief sich auf 250 Mio. Dollar. 2010 erzielte Illumina mit über 2100 Mitarbeitenden einen Umsatz von 903 Mio. Dollar und einen Gewinn von 125 Mio. Dollar.