Zahlreiche Häuser wurden in Noworossijsk abgedeckt, in der Region Krasnodar knickte der Hurrikan mehrere Strommasten um, wie ein Polizeisprecher laut der Nachrichtenagentur Interfax sagte. Insgesamt waren demnach bei Temperaturen von minus 20 Grad rund 28'000 Menschen ohne Strom. Zuvor war von mehr als 10'000 Betroffenen die Rede gewesen.
Die örtlichen Behörden schlossen wegen der Kälte die Schulen. In Russland starben nach neuen Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch wegen der Kälte 110 Menschen seit Jahresbeginn. Die Temperatur sank im ostsibirischen Jakutien auf minus 34 Grad.
Durch die Kältewelle in Europa starben bislang mehr als 480 Menschen, die meisten davon in der Ukraine.
Heftiger Sturm im Süden Russlands. /


Dort wurden bislang 136 Tote registriert. Dichtes Schneetreiben beeinträchtigte am Mittwoch den Verkehr im Süden des Landes, wo hunderte Autofahrer feststeckten. In Polen starben bisher 74 Menschen, die meisten von ihnen Obdachlose, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Grosse Not in Weissrussland
Zu den Ländern, in denen die Lage besonders dramatisch ist, zählt Weissrussland. Die österreichische Caritas-Mitarbeiterin Sigried Spindlbeck berichtete aus Minsk: «Es herrscht extreme Kälte, für kommendes Wochenende werden wieder bis minus 35 Grad erwartet.» Jeden Tag würden rund 40 Menschen mit Erfrierungen in die Spitäler eingeliefert. Dörfer waren laut Caritas teilweise von der Aussenwelt abgeschnitten.
«Obdachlose Menschen schaffen es zum Teil gar nicht in die Armenküchen der Caritas, weil sie keine Schuhe haben und deshalb nicht kommen können», zeigte sich Spindlbeck erschüttert.