Nach seinen Angaben hatte die Klosterführung Gambira vor seiner Freilassung ins Gewissen geredet. Auch die Behörden bestätigten Gambiras Freilassung. Laut einem Behördenvertreter wurde dem Mönch vorgeworfen, sich zu drei Klöstern gewaltsam Zutritt verschafft zu haben, die während des Mönchsaufstands im Jahr 2007 geschlossen worden waren.
Gambira soll seit seiner Freilassung im Januar eine Kampagne zur Wiedereröffnung dieser Klöstern geführt haben. Nach offiziellen Angaben wurde er zu seinen Aktivitäten vernommen. Seine Festnahme wurde damit begründet, dass Gambira sich geweigert habe, Vorladungen des Ministeriums für Religionsangelegenheiten Folge zu leisten.
Anführer des Aufstandes von 2007
Gambira war einer der Anführer des Mönchsaufstands, dem sich zeitweise bis zu 100'000 Menschen in Rangun angeschlossen hatten, bevor die Militärführung des Landes die Proteste blutig niederschlagen liess. Mindestens 30 Menschen starben damals.
Burma: 2007 hatten bis zu 100'000 Menschen in Rangun dem Mönchsaufstand angeschlossen. (Archivbild) /


Gambira wurde festgenommen und zu 68 Jahren Haft verurteilt. Er wurde im Januar zusammen mit mehr als 300 anderen teils prominenten Aktivisten freigelassen. Damit erfüllte die Regierung eine der Hauptforderungen westlicher Länder, die über eine Aufhebung der Sanktionen gegen die einstige Militärdiktatur nachdenken.
Burma hat seit März 2011 eine auf dem Papier zivile Regierung. Die meisten Amtsinhaber sind Ex-Militärangehörige aus dem Dunstkreis der früheren Junta. Die Regierung leitete aber eine Reihe von Reformen ein und öffnete sich für Gespräche mit der Opposition.
Suu Kyi auf Wahlkampf-Tour
Am Samstag setzte Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi ihren Wahlkampf in dem Vorort von Rangun fort, um dessen Sitz sie sich bei einer Parlaments-Nachwahl am 1. April bewirbt.
Wie schon bei anderen Wahlkampfauftritten wurde sie auf ihrem Weg vom Zentrum der ehemaligen Hauptstadt in den Wahlkreis Kawhmu von hunderten Anhängern gefeiert.