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Felchen von Überdüngung der Seen bedrohtBern - Wegen Überdüngung ist die Zahl der einheimischen Felchenarten in den Seen stark zurückgegangen. Die Vielfalt der Fischarten ging zwischen 1950 und 1990 um 40 Prozent zurück.bg / Quelle: sda / Donnerstag, 16. Februar 2012 / 10:04 h
Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz und der Universität Bern.
In 7 der 17 untersuchten Seen - im Genfer-, Murten-, Sempacher-, Baldegger-, Hallwiler-, Greifen-, und Pfäffikersee - ist das Artensterben am weitesten fortgeschritten, wie es in einer Mitteilung heisst. Hier sind die ursprünglichen Felchenpopulationen ganz ausgestorben oder wurden durch eingesetzte Fische ersetzt. Im Walen-, Zürich- und Bodensee ist jeweils eine Art verschwunden.
Nicht betroffen sind der Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee. In diesen Alpenrandseen befand sich in der Tiefe trotz der Überdüngung noch genügend Sauerstoff.
Im Pfäffikersee ist das Aussterben der Fischarten weit fortgeschritten. /
In dieser Nische konnten die Felchen überleben und sich fortpflanzen. Doch nicht nur der Verlust an Lebensraum führte zur Reduktion der Artenvielfalt: Zum grossen Teil wurde das Artensterben durch die Vermischung einst eigenständiger Arten verursacht. Denn je weniger Platz zur Verfügung stand, desto häufiger kreuzten sich verwandte Arten und verloren innert weniger Generationen ihre genetische und funktionale Einzigartigkeit. Modellfall für andere Arten Die Forscher betrachten die Felchen als Modellfall: «Wir müssen davon ausgehen, dass die Düngung der Seen auch bei anderen Fischen, vielleicht auch bei den Fischnährtieren, ähnliche Verluste der Vielfalt bewirkt haben», sagt der Leiter der Studie, Ole Seehausen. Schon eine geringfügige Nährstoffanreicherung über den natürlichen Zustand eines Sees hinaus habe Auswirkungen auf die Artenvielfalt. «Und sind endemische Arten einmal aus einem See verschwunden, lässt sich dieser Prozess nicht mehr umkehren», sagt der Forscher. Gerade die nährstoffarmen Seen seien als einzigartiges Artenreservoir besonders schützenswert.
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