Regula Stämpfli / Quelle: news.ch / Mittwoch, 29. Februar 2012 / 09:22 h
Der Deutschen Bank & Co. ist es wie dem Vatikan zur Zeit der Inquisition gelungen, Idiotie als Wahrheit zu verkaufen. Der Stammtisch, dessen dicke fette Wirtin Angela Merkel heisst, nimmt den Wahnsinn auf, pöbelt wie anno dazumals und gäbe es einen Pranger, dann würde das gesamte griechische Volk daran gepfählt. Pardon: Nur das Volk natürlich, die globalen griechischen Steuerhinterzieher, die griechischen Hedgefondsspekulanten, die griechischen Milliardäre, die via Siemens sicher gerne den einen oder anderen Manager zu schmieren wissen etc. würden natürlich verschont.
Als Wissenschaftlerin muss man wütend werden, wenn Wahrheit als Lüge verkauft und unter den Massen verbreitet wird.Thomas Straubhaar meinte am 27.2.2012 in der Handelszeitung: «Griechenland müsste ein Protektorat werden.» Niemand schreit Aua wenn die überall amtierenden Inquisitions-Neoliberal-Universitätsprofessoren derartige Sätze von sich geben. Die «gelenkte Demokratie» von Putin ist im Vergleich zu den Vorstellungen, die uns die Monetaristen von den Börsen-Kanzeln herabbeten ein wahres Freiheitsreich.
Unfassbar ist, dass dieser Schrott, über welchen vor 20 Jahren alle gelacht hätten, via Bild et al. überall verbreitet wird. Die Gelddiktatur hat nun wirklich alles im Griff: Die Bilder, die Entmenschlichung, die Entfremdung, die Herrschaft. Dabei ist Griechenland ist nur die Spitze des Eisbergs einer Geldherrschaft, welche die Korrupten an der Macht hält, die Reichen unfassbar reicher, die Armen unglaublich ärmer werden lässt, welche ein Schul- und Bildungssystem zerstört und ein Land, ja eine ganze Region der Verwüstung preisgibt.
Einige der Gelddiktatoren, welche die Demokratie demontieren. /


Hedgefonds verspekulieren unser europäisches Volksvermögen mit den Wetten auf Staatsbankrotte. globale Banken zerstören das letzte angehauchte Wettbewerbsmodell zum grassierenden Finanzkapitalismus namens Europa. Erstaunlich daran ist nicht, dass die Geldfresser und Menschenhasser dies tun, erstaunlich ist nur, wie die Geschichte als Lüge inszeniert und dann von sogenannten Intellektuellen weiterverbreitet wird.
Ich bin fassungslos darüber, wie grandios die Gelddiktatur es schafft, klare ökonomische, strukturelle und hierarchisch-korrupte Institutionen, Akteure und Prozesse in nationalen Stereotypen zu entsorgen. Ich bin fassungslos darüber, wie antieuropäisch Angela Merkel agiert und jedes Rettungspaket wider Willen durchschleppt, solange wartet, dass noch mehr Milliarden den Bach runter gehen und jetzt mit der Weigerung, einen europäischen Rettungsschirm zu äufnen, um die verdammten Hedgefonds in ihrem Treiben zu beschränken, tatsächlich unsere Volkswirtschaften riskiert. Ich bin fassungslos, wie die Gelddiktatur Verwüstungen anrichtet, ohne dass irgendeine Verteidigung der Demokratien ins Auge gefasst werden.
Dabei ist es einfach: Die Grossbanken müssen in Kredit- und Investitionsbanken aufgesplittet werden, Leerverkäufe sind zu verbieten, die kapitale Transfersteuer ist sofort einzuführen und in ganz Europa müssen Lohnerhöhungsrunden durchgeführt werden. Griechenland kriegt wie Deutschland nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkrieg einen Marshallplan. Steuerflucht wird international geahndet und wenn wir schon dabei sind: Keine Freihandelsrunden mehr mit China ohne Mindest-Sozialbestimmungen.
Es ist wirklich einfach, die «faulen Griechen» von heute auf morgen in eine europäische, wirtschaftlich tragbare und menschlich verantwortbare Lösung zu führen. Vor allem, weil es dabei nicht um die faulen Griechen, sondern um die grossen Schweine der Finanzwirtschaft und den sie unterstützenden Politikern geht ? die einzige Stereotypisierung übrigens, die mit der Wahrheit zusammenfällt.