Israel und die USA fürchten zwar beide das iranische Atomprogramm, haben aber gegensätzliche Ansichten darüber, wann die Islamische Republik zum Bau einer Bombe fähig sein könnte. Die unterschiedlichen Auffassungen wurden aber bei dem öffentlichen Auftritt Obamas und Netanjahus nicht erwähnt.
In Sicherheitsfragen würden die USA immer Israels Rücken freihalten, sagte Obama bei dem Empfang im Weissen Haus. Auch das persönliche Verhältnis der beiden Politiker gilt als schwierig.
Obama sagte zugleich, es bleibe immer noch Zeit für eine diplomatische Lösung des Konflikts. Seine Regierung versucht, auch Israel von Sanktionen gegen die Islamische Republik zu überzeugen und zunächst auf einen Militärschlag zu verzichten.
Obama bekräftigte bei dem Besuch aber auch, dass sich sein Land alle Optionen - auch eine militärische - vorbehalte.
US-Präsident Barack Obama und Israels Premier Benjamin Netanjahu. (Archivbild) /


Netanjahu hatte am Sonntag betont, dass sein Land das Recht habe, sich selbst gegen jede Bedrohung zu wehren.
Bedrohung für Israel
Der jüdische Staat fühlt sich durch das iranische Atomprogramm wegen der Nähe zur Islamischen Republik besonders bedroht. Zudem hat Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit der Zerstörung Israels gedroht. Der Iran selbst bestreitet, dass sein Atomprogramm der Entwicklung von Waffen dient.
Nach Erkenntnissen der IAEA hat der Iran aber seit Ende des vergangenen Jahres die Produktion von höher angereichertem Uran verdreifacht, wie Generaldirektor Yukiya Amano bei einem Treffen der Organisation in Wien laut Redemanuskript sagte. «Die Behörde ist wegen der möglichen militärischen Ausmasse des iranischen Atomprogramms weiter sehr besorgt.»
Die Uranreinheit von 20 Prozent ist deutlich höher als normalerweise für die Erzeugung von Strom in Atomkraftwerken benötigt wird. Die Islamische Republik benötigt das Material nach eigener Darstellung für medizinische Zwecke. Amano sagte, trotz intensiver Gespräche im Januar und Februar habe der Iran die Bedenken der Behörde nicht zerstreuen können.