«Das ist die Position, die ich im Namen Frankreichs verteidige», sagte Baroin am Donnerstag im TV-Sender BFM Business. Die deutsche Bundesregierung will höchstens eine zeitweise Ausweitung von den ursprünglich geplanten 500 Mrd. auf 700 Mrd. Euro mittragen.
Die Euro-Finanzminister kommen am Freitag in Kopenhagen zusammen, um die Rettungsschirme für finanzschwache Mitgliedstaaten zu vergrössern. Sie wollen damit Forderungen internationaler Partner wie der USA entsprechen, die höhere Schutzwälle gegen die Schuldenkrise fordern.
Die genaue Höhe ist jedoch Interpretationssache - je nach dem, was dazugezählt wird. Zu den ohnehin schwierigen Abstimmungsprozessen kommt noch hinzu, dass Frankreich derzeit mitten im Wahlkampf steckt.
François Baroin sprach. /

Wie die Atombombe
Baroin meinte, der Zweck des Schutzschirms sei vergleichbar mit dem der Atombombe: «Er wurde geschaffen, um nie eingesetzt zu werden - das nennt man Abschreckung.» Je höher der Schutzschirm sei, umso geringer das Risiko einer Spekulanten-Attacke auf schwache Länder.
Die von Industrieländern getragene Wirtschaftsorganisation OECD hatte eine Ausweitung des Rettungsschirms auf mindestens eine Billion Euro gefordert. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble lehnte dies am Donnerstag jedoch erneut ab.
Italien überraschte am Donnerstag mit einer durchwachsenen Versteigerung von Staatsanleihen die Finanzmärkte. Das Maximalziel von 8,25 Mrd. Euro Einnahmen wurde verfehlt, im richtungsweisenden zehnjährigen Laufzeitbereich bleiben die Zinsen, die das Land Investoren bieten muss, hoch.
Die Märkte reagierten mit Enttäuschung. Der Euro fiel auf ein Tagestief und die Risikoaufschläge für italienische Papiere am Sekundärmarkt zogen deutlich an.