US-Bezirksrichterin Shira Scheindlin begründete das deutlich geringere Strafmass damit, dass die Bout zur Last gelegten Straftaten nur durch eine verdeckte Operation der US-Behörden ausgelöst worden seien. Diese hatte vor vier Jahren zur Festnahme des früheren sowjetischen Offiziers in Thailand geführt.
Laut Staatsanwaltschaft wollte Bout einer südamerikanischen Guerillaorganisation für 20 Mio. Dollar Boden-Luft-Raketen verkaufen, die damit US-Helikopter abschiessen und Amerikaner töten wollten. Die Richterin sagte, es gebe keinen Beweis dafür, dass Bout diese Straftaten ohne die verdeckte Operation jemals geplant hätte.
Geldstrafe von 15 Mio. Dollar
Deshalb sei nach dem Schuldspruch einer Geschworenen-Jury wegen terroristischer Aktivitäten die Mindeststrafe von 25 Jahren angemessen. Für drei andere Delikte, darunter die Verschwörung zur Tötung von Amerikanern, bekam er jeweils 15 Jahre. Die Strafen addieren sich allerdings nicht. Zudem ordnete das Gericht eine Geldstrafe von 15 Mio.
Victor Bout kommt noch gnädig davon. /


Dollar an.
Bout, der sechs Sprachen spricht, unterbrach den Staatsanwalt, als dieser erklärte, er habe der Lieferung von Waffen zugestimmt, mit denen Amerikaner getötet werden sollten. «Das ist eine Lüge», rief er auf Englisch. Auf Russisch fügte er hinzu, er habe «niemals die Absicht gehabt, jemanden zu töten. Gott weiss diese Wahrheit.»
«Menschen waren ihm einfach egal»
«Sie waren ein weltbekannter Waffenhändler, der die schlimmsten Regime der Welt versorgt hat», sagte Richterin Scheindlin bei der Urteilsbegründung. Die blutigen Konflikte im Kongo, in Ruanda, Sierra Leone, Angola und anderen Ländern habe er mit Waffen versorgt, dank seiner Kontakte, die der frühere Sowjetoffizier in seiner Dienstzeit in Afrika hatte.
Allerdings sei der Fall Bout anders als sonst Terrorprozesse. «Es ging Herrn Bout ja nicht primär darum, Menschen zu töten. Es ging ihm ums Geld. Die Menschen waren ihm einfach egal. Er war skrupellos.»