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Malischer Ex-Präsident Touré flüchtet in den SenegalBamako - Der gestürzte malische Präsident Amadou Toumani Touré ist in den Senegal geflüchtet. Touré sei am Donnerstagabend mit seiner gesamten Familie sowie mehreren Leibwächtern in der senegalesischen Hauptstadt Dakar eingetroffen, sagte ein Sprecher von Senegals Präsident Macky Sall.laz / Quelle: sda / Freitag, 20. April 2012 / 08:07 h
Tourés Ausreise sei mit Zustimmung von Putsch-Anführer Amadou Haya Sanogo erfolgt, nachdem Soldaten am Flughafen von Bamako den Ex-Staatschef zunächst an der Abreise hindern wollten, hiess es aus malischen Militärkreisen. Aus Flughafenkreisen hiess es, Touré sei unter «turbulenten Umständen» ausgereist.
Militärquellen zufolge schossen Soldaten in die Luft, um die Ausreise zu verhindern, wodurch es eine Massenpanik gegeben habe. Die Soldaten planten demnach eine Strafverfolgung Tourés wegen Hochverrats und Veruntreuung von Geldern.
Von Senegals Aussenminister abgeholt Dem senegalesischen Präsidentensprecher Abou Abel Thiam zufolge reiste Senegals Aussenminister Alioune Badara Cissé nach Bamako, um Touré dort in Empfang zu nehmen und mit der senegalesischen Präsidentenmaschine nach Dakar zu bringen. Touré sei bei seiner Ankunft ruhig gewesen, er sei in Begleitung von etwa 15 Familienmitgliedern gewesen. In Dakar sei der malische Ex-Präsident in einer für ranghohe Gäste vorgesehenen Unterkunft untergebracht worden. Unklar war, ob Touré dauerhaft im Senegal bleiben oder in ein anderes Land weiterreisen will.Angespannte Lage Das Militär hatte Touré am 22.Der ehemalige Präsident Malis ist nach Angaben seit Donnerstagabend in Senegal. /
März aus dem Amt geputscht, anschliessend war der 63-Jährige zunächst nicht mehr öffentlich aufgetreten. Am 8. April schliesslich reichte Touré bei der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS ein formelles Rücktrittsgesuch ein. Die Lage in Mali ist seit dem Militärputsch äusserst angespannt, unter anderem wegen des eskalierenden Konflikts mit Tuareg-Rebellen und Islamisten im Norden des Landes. In Verhandlungen mit der ECOWAS willigte die durch Sanktionen und den Konflikt im Norden unter Druck geratene Junta zwar am 6. April in einen Machtverzicht ein, liess seither aber weiterhin die Muskeln spielen. Abgeordnete freigelassen Auf Kritik stiess zuletzt unter anderem die Festnahme von Politikern und ranghohen Vertretern der Sicherheitskräfte. Am Donnerstag liess die Junta 22 in den vergangenen Tagen festgenommene Beamte frei, wie der selbst freigelassene Abgeordnete Kassoum Tapo erklärte. Bei den meisten Festgenommenen handelte es sich um Vertraute Tourés. Gegen die Beamten werde allerdings weiter ermittelt, da bei ihnen Waffen gefunden worden seien, teilte die malische Polizei mit.
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