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Papier-Sensor bestimmt BlutgruppeMelbourne/Wien - An der australischen Monash University in Melbourne haben Forscher einen papierbasierten Sensor entwickelt, der die Bestimmung von Blutgruppen schnell, einfach und kostengünstig möglich machen soll.knob / Quelle: pte / Donnerstag, 3. Mai 2012 / 09:21 h
Er setzt dabei auf Antikörper, die auf den Zellstoff aufgetragen werden. Die Erfindung soll besonders in abgelegenen Regionen von Entwicklungsländern und Katastrophengebieten zum Einsatz kommen. Mzia Turashvili, Expertin der Evaluationsabteilung bei Ärzte ohne Grenzen Österreich, hält die Erfindung im pressetext-Interview für eine gute Idee.
Antikörper machen Papier intelligent Der Bluttest aus Australien besteht aus einem Stück saugfähigem Papier, das mit einer wasserabweisenden Schicht überzogen ist. Nur bestimmte Bereiche, die die Form von Buchstaben aufweise, sind nicht bedeckt. Dort befinden sich die Antikörper, die auf einfache Weise die Blutgruppenbestimmung erlauben. Kommt Blut einer bestimmten Gruppe mit ihnen in Kontakt, so verklumpt es. Nach dem Abspülen mit Salzlösung bleiben die festgewordenen Blutzellen im Papier gefangen und sichtbar. Da die Blutgruppe 0 auf keine Antikörper anderer Gruppen reagiert, haben sich die Wissenschaftler einen Trick einfallen lassen. Wird das Papier bald nicht mehr für Zeitung sondern für Blutgruppentests verwendet? /
Die Zahl findet sich in roter Tinte permanent auf dem Papier, auf ihr sind in X-Form Antikörper der Gruppen A und B nach dem Ausschlussprinzip aufgetragen. Wenige Momente nach dem Kontakt mit Blut können Gruppe und Rhesusfaktor einfach abgelesen werden, was diese Form der Bestimmung laiensicher machen soll. Das einfache Funktionsprinzip ermöglicht zudem die günstige Herstellung von Einweg-Bluttests. Feldlabor bleibt unverzichtbar «Ich denke, sowas ist eine gute Idee», kommentiert Turashvili im Gespräch mit pressetext. «In Krisenregionen und entfernten Arealen gilt: Je einfacher ein Test durchgeführt werden kann, desto besser ist es.» Aktuell werden für Blutuntersuchungen und Transfusionen stationär Labors errichtet, um die notwendigen Untersuchungen durchführen zu können. Ein Unterfangen, das aufgrund mangelhafter oder nicht vorhandener medizinischer Infrastruktur nicht überall umsetzbar ist. «Da wir kein Risiko eingehen können, müssen wir alternativ die Menschen zur nächsten Krankenstation bringen», schildert Turashvili. Auch die Auswertung der Bluttests wird ausschliesslich von geschultem Personal vorgenommen, um möglicherweise fatale Fehler zu vermeiden. Zwar wäre ein einfacher, laiensicherer Test durchaus hilfreich, so die Ärztin, jedoch muss Blut vor Transfusionen auch auf diverse Krankheiten wie HIV oder Hepatitis untersucht werden. Dementsprechend wird auch weiterhin die Errichtung von Feldlabors nötig sein.
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