Die Bombe explodierte am Samstag um 07.45 Uhr in einem Müllcontainer vor dem Gebäude, wie die Direktorin des Instituts Morvillo Falcone erklärte. Um diese Zeit erschienen viele Schülerinnen zum Unterricht in dem Gebäude der Schule Francesca Morvillo Falcone. Die Schule ist nach der Frau des berühmten Antimafia-Richters Giovanni Falcone benannt.
Falcone, der als Untersuchungsrichter in den 1980er Jahren eine Sonderkommission gegen die Mafia aufbaute, wurde am 23. Mai 1992 mit seiner Ehefrau und drei Leibwächtern auf der Autobahn bei Capaci bei einem Bombenattentat der Mafia ermordet. Er gilt als Symbolfigur des Kampfes gegen die sizilianische Mafia Cosa Nostra.
Anti-Mafia-Marsch erwartet
In Brindisi wurden am Samstag die Teilnehmer eines Anti-Mafia-Marsches erwartet, die am 11. April in Rom gestartet waren. Der Marsch steuert verschiedene italienische Städte an.
Die Polizei räumte die Schule in Brindisi nach dem Anschlag und sperrte das Gelände ab. Etwa 600 Schüler besuchen das Institut nach Angaben von dessen Webseite.
Der Bürgermeister von Brindisi, Cosimo Consales, machte denn auch die Mafia für den Anschlag verantwortlich.
Die Polizei räumte die Schule in Brindisi nach dem Anschlag und sperrte das Gelände ab. /


«Es handelt sich um einen Angriff der Organisierten Kriminalität ohne Gleichen», kommentierte der Bürgermeister.
Die italienische Innenministerin Annamaria Cancellieri bezeichnete den Anschlag als einen Akt von «Grausamkeit ohne Gleichen». Die Hintergründe des Anschlags seien noch unklar. «Es gibt viele Hypothesen, aber keine Sicherheit», sagte die Ministerin. Man könne noch nicht feststellen, dass es sich um einen Mafia-Anschlag handle.
Sicherheitsmassnahmen für Behörden
In der Nacht auf den 5. Mai war es in Brindisi zu einem Anschlag auf den Präsidenten einer Organisation gekommen, die das Phänomen der Mafia-Erpressungen bekämpft. Am 9. Mai wurden bei einer Anti-Mafia-Razzia 16 Personen wegen Mafia, Erpressungen und Drogenhandel festgenommen.
Erst am Donnerstag hatte Rom einen Anti-Terror-Plan auf den Weg gebracht und die Sicherheitsmassnahmen erhöht. Tausende Objekte und rund 550 Menschen bekommen besonderen Schutz. Allerdings standen bisher die Steuerbehörden im Mittelpunkt der Sorge.