Dies schreiben UNO-Experten in einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht. Die schwersten Vorwürfe richten sie gegen Armee und Sicherheitskräfte der Regierung. Diese hätten tödliche Waffengewalt gegen Demonstranten eingesetzt, Dörfer beschossen, ganze Familien hingerichtet und Kinder gefoltert.
In mehr als 200 Interviews sei das «klare Muster» deutlich geworden, dass Blockaden von Stadtvierteln durch die Regierungstruppen darauf ausgerichtet sind, gesuchte Menschen und deren Familien «auszumerzen». Während solcher Belagerungen seien Kinder aufgrund fehlender medizinischer Versorgung gestorben.
Einigen Folteropfern sei eine Behandlung verweigert worden. In einigen Gegenden hätten die Menschen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser gehabt und seien auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt gewesen.
Trotz Waffenstillstands hat die UNO Verletzungen der Menschenrechte registriert. /


Ein Besuch in Syrien war den UNO-Experten verweigert worden.
Opposition legt Sprengfallen
Die Kämpfer der Opposition ihrerseits hätten Soldaten und mutmassliche Informanten der Regierung hingerichtet. Ausserdem setzten sie in zunehmenden Masse getarnte Sprengsätze ein.
Daneben registrierten die Ermittler Geiselnahmen durch die Aktivisten der Opposition. Damit sollten offenbar die Freilassung Inhaftierter oder Lösegeld erpresst werden.
Präsident Baschar al-Assad lässt seit mehr als einem Jahr eine Revolte gegen seine autoritäre Führung blutig niederschlagen. Dabei kamen nach Angaben der in London ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bisher fast 13'000 Menschen ums Leben.