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Ägypten steuert auf Richtungswahl zuKairo - In der ersten Runde der ägyptischen Präsidentschaftswahl konnte sich kein Kandidat durchsetzen. Das Land steuert voraussichtlich auf einen Richtungsentscheid zwischen dem Muslimbruder Mohammed Mursi und dem ehemaligen Luftwaffenchef Ahmed Schafik zu.knob / Quelle: sda / Freitag, 25. Mai 2012 / 13:36 h
Ein Mitglied der Wahlkommission sagte am Freitag in Kairo, die beiden Politiker lägen nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen mit Abstand vor den Mitbewerbern. Das offizielle Ergebnis der Wahl wird frühestens am Sonntag veröffentlicht.
Mursi erhielt nach inoffiziellen Angaben rund 28 Prozent der Stimmen, Schafik etwa 24 Prozent. Den dritten Platz belegte der linke Aktivist Hamdien Sabbahi.
Gesichert ist, dass keiner der Kandidaten das absolute Mehr erreichen wird. Somit wird es am 16. und 17. Juni zur Stichwahl kommen. Danach will der seit Husni Mubaraks Sturz im Februar 2011 regierende Militärrat die Macht abgeben.
Sabbahi ist Schafik eng auf den Fersen, mit nur 2,3 Prozent unterschied hält er so den zweiten Platz. /
Hinter den Kulissen dürfte das mächtige Militär aber weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Da noch an einer neuen Verfassung gearbeitet wird, sind die genauen Befugnisse und Pflichten des Präsidenten bislang unklar. Bereits aus der Parlamentswahl waren die Muslimbrüder als Sieger hervorgegangen. Mursi ist der Vorsitzende ihrer Partei für Gerechtigkeit und Freiheit und war eigentlich nur als Ersatzkandidat aufgestellt worden. Der bekanntere Muslimbruder Chairat al-Schater war wegen einer Haftstrafe von der Wahlkommission von der Kandidatenliste gestrichen worden. Schafik, der letzte Regierungschef in der Ära Mubarak, hatte den Ägyptern vor allem mehr Stabilität und Sicherheit versprochen. Er distanzierte sich im Wahlkampf zwar von Mubarak, betonte zugleich aber seine Erfahrungen in der Politik. Historische Wahl Christen und säkulare Ägypter fürchten, dass ihre Freiheiten unter einem Präsidenten der Muslimbrüder eingeschränkt werden könnten. Schafiks Gegner wiederum sind besorgt, dass im Falle seines Sieges der unter Mubarak dominierende Einfluss der Militärs bestehen bleibt. Der Urnengang galt als historisch. 52 Millionen Ägypter konnten erstmals in einer freien und von einem echten Wettbewerb geprägten Wahl über den ersten Mann im Staat bestimmen.
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