1992 hatte Bruno Galler als Höhepunkt seiner Karriere den EM-Final zwischen Dänemark und Deutschland gepfiffen. Er gehörte zu den besten Schiedsrichtern der Welt und verfolgt das Geschehen noch heute aufmerksam. Deshalb masst er sich in der aktuellen Diskussion über Phantomgoals, die Arbeit der Torrichter, die Schiedsrichterentscheide und falsch beurteilte Strafraumszenen ein Urteil an.
In einer Zuschrift an die Sportinformation Si bricht er dezidiert «eine Lanze für die EURO-Refs 2012». Galler fordert die Funktionäre von FIFA und UEFA auf, sich in der Frage über strittige Entscheide «wie Tor oder nicht» nicht wie eine «Fahne im Wind» zu drehen und endlich zu handeln.
Technische Hilfsmittel wären eine Entlastung für Schieds- und Linienrichter. /


«Die Lösung des Problems ist überfällig und es ist nicht einzusehen, weshalb sie nicht schon längst zum Vorteil aller funktioniert. Es gibt nur eine einzige taugliche Massnahme: und die ist elektronisch, aber subito. Dann müssen die Refs nicht immer noch als Sündenböcke hinhalten.»
Nicht geschützt vor Fehlern
Die Schiedsrichter würden mit ihren Assistenten so wenige Fehler machen wie nie zuvor. «Aber sie sind nun mal nicht geschützt vor fehlerhaften Entscheiden.» Kein Mensch sei mit seinem Auge in der Lage, Entscheide zu treffen, «wie sie offenbar der fünfte Mann im minimalsten Bruchteil einer Sekunde hätte leisten sollen. Das ist rein physikalisch nicht möglich.»