An der Konferenz nahmen Vertreter von etwa 80 Ländern sowie von Hilfsorganisationen und der Weltbank teil. Bis 2015 wollen die Geldgeber jährlich 4 Milliarden Dollar für den zivilen Aufbau des Landes zahlen. Bis 2017 wollen sie die Unterstützung auf dem Niveau der vergangenen zehn Jahre halten - oder nahe daran.
Die USA, die EU und Deutschland verlangten im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung Reformen in Afghanistan. US-Aussenministerin Hillary Clinton sagte nach dem Treffen, dass es eine «neue Form der langfristigen, wirtschaftlichen Partnerschaft» brauche. Diese solle auf dem Fortschritt Afghanistans basieren und helfen die Korruption zu bekämpfen, Reformen umzusetzen und eine gute Führung zu gewährleisten.
Auch die wirtschaftliche Situation der Menschen müsse sich verbessern, ebenso die Lage der Frauen. «Die Sicherheit Afghanistans kann nicht nur über die Abwesenheit von Krieg gemessen werden», sagte Clinton.
Die USA unterstrichen ihre Annäherung an Afghanistan zusätzlich kurz vor der Konferenz, indem sie dem Land den Status eines wichtigen Verbündeten ausserhalb der NATO verliehen. Der Status, den nur wenige Länder wie die Israel und Japan innehaben, erleichtert Afghanistan in Zukunft den Zugang zu US-Rüstungsgütern.
EU: 1,2 Milliarden Euro
Die USA nannten keine konkrete Summe für ihren Beitrag. Sie wollen die Hilfen für Afghanistan bis 2017 auf dem bisherigen Niveau lassen.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai versprach zum Auftakt der Konferenz einen verstärkten Kampf gegen die Korruption in seinem Land. /


Auch Deutschland wird das derzeitige Niveau von 430 Millionen Euro jährlich bis mindestens 2016 unverändert lassen, sagte Aussenminister Guido Westerwelle.
Die EU teilte ebenfalls mit, es werde bei den 1,2 Milliarden Euro jährlich bleiben. Japan will bis 2016 3 Milliarden Dollar beisteuern. Für den Ausbau der Sicherheitskräfte wurden dem Land im Mai bereits rund vier Milliarden Dollar von der NATO und ihren Partnern zugesagt.
Auch eine Schweizer Delegation nahm unter der Leitung von Botschafterin Elisabeth von Capeller an der Konferenz teil. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte aber auf Anfrage nicht mit, welchen Betrag die Schweiz zum Wiederaufbau beisteuert.
Fortschritte kontrolliert
Die Geberländer wollen die Fortschritte der Afghanen kontrollieren - unter anderem durch regelmässige Treffen von Unterhändlern. Ausserdem ist künftig alle zwei Jahre ein Konferenz auf Ministerebene geplant, um zu sehen, wie weit das Land bei der Umsetzung seiner Zusagen ist. Das erste Ministertreffen will Grossbritannien 2014 gemeinsam mit den Afghanen ausrichten.
Die Konferenz in Japan wurde von schwerer Gewalt in Afghanistan begleitet. Bei zwei Anschlägen und einem Gefecht wurden am Sonntag im Süden des Landes nach offiziellen Angaben 20 Taliban-Kämpfer, 14 Zivilisten und 5 Polizisten getötet.