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Warnung vor «krankhaft billigem» GeflügelZürich - Jährlich werden in die Schweiz 50'000 Tonnen Geflügelfleisch importiert. Gemäss Schweizer Tierschutz (STS) stammt dieses Fleisch in fast jedem Fall aus industrieller Intensivmast. Um Konsumenten und Wirtschaft darauf aufmerksam zu machen, startet der STS eine Geflügel-Informationskampagne.bert / Quelle: sda / Mittwoch, 11. Juli 2012 / 12:39 h
Die Hälfte des in der Schweiz verzehrten Geflügelfleisches wird importiert. Die Konsumenten im Laden oder im Restaurant hätten aber keine Möglichkeit, die unterschiedlichen Tierschutz-Standards zu erkennen, hiess es am Mittwoch an einer Medienkonferenz des Schweizer Tierschutzes (STS) in Zürich.
«Hähnchen aus Intensivmast sind krankhaft billig», wird Stefan Johnigk, Geschäftsführer der deutschen Nutztierschutz-Organisation PROVIEH, in einer Mitteilung des STS zitiert. Bei der Intensivmast drängten sich auf einem Quadratmeter im Stall 22 bis 24 Hühner. Ein Masthuhn habe also noch weniger Platz als eine Legehenne im Käfig.
War Geflügelfleisch vor 50 Jahren noch sehr teuer, wird es mittlerweile wegen der extremen Intensivierung von Zucht, Haltung und Fütterung von allen Fleischarten am billigsten angeboten. Die Tierschutz-Standards bei Importgeflügel lägen wesentlich tiefer als bei einheimischem Geflügel, schreibt der STS.
Hühner in industrieller Käfighaltung. /
Tierschutzwidrige Importe deklarieren Deshalb setzt die Tierschutzorganisation ihr Augenmerk bei ihrer jüngsten Informationskampagne auf das Importgeflügel. Man wolle den Menschen nicht den Speisezettel vorschreiben. Doch wenn schon Tiere für Nahrungszwecke genutzt würden, sollten sie wenigstens artgerecht gehalten und schonend transportiert und geschlachtet werden, betont der STS. Den Konsumenten sei oft nicht klar, wie viel Tierqual hinter billigem Importgeflügel stecke. Auch Detailhandel, Importeure und Gastrobetriebe kennen gemäss STS die Situation bei Mast, Schlachtung und Transport des Geflügels bei ihren ausländischen Geschäftspartnern zu wenig. Der STS will deshalb die Konsumenten für das Thema sensibilisieren und mit den Unternehmen das Gespräch suchen. Der Käufer müsse unterscheiden können zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Aus diesem Grund fordert die Tierschutzorganisation eine Deklaration tierschutzwidriger Geflügelimporte.
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