Die Ergebnisse seiner Studie unter 430 Schüler zum Einfluss von Gewalt in Medien wurden in der Zeitschrift «Psychology of Popular Media Culture» veröffentlicht.
Real-Gewalt in Nachrichten
«Der Einfluss von Medien wird immer verharmlost. Es fängt mit Zeichentrickfilmen an und endet mit der Real-Gewalt, der wir tagtäglich in den Nachrichten ausgesetzt sind. Kinder können Gewalt nicht mehr einschätzten und spätestens im Schulalter wird die Hemmschwelle herabgesetzt», sagt Max Friedrich, Vorstand der Universitätsklinik für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters.
Eltern sollen Mobbing mit den verantwortlichen Lehrern und nach Möglichkeit mit dem Schulpsychologen klären. Mit jenen Schülern, die Gewalt ausüben, soll man den Hintergrund erhellen und professionelle Hilfe hinzuziehen, rät der Experte.
Sechs Warnzeichen
Der Studie zufolge gibt es insgesamt sechs Anzeichen für Mobbing. Zusätzlich zur Gewalt in Medien werden der Hang zur Feindseligkeit, schlechte Erziehung, das Geschlecht, physische Diskriminierung und vorherige Ausschreitungen genannt. Gentile betont, dass mit der Anzahl der Risikofaktoren auch die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens steige: «Ein oder zwei Anzeichen sind noch kein Problem.
Es fängt mit Zeichentrickfilmen an und endet mit der Real-Gewalt der Nachrichten. /


Kinder sind belastbar und können damit umgehen. Ab dem vierten Faktor steigt das Risiko viel höher als man erwarten würde», sagte Gentile.
Häufigkeit des Konsums spielt mit
Der Forscher fragte nach den medialen Vorlieben von Schülern und Lehrern. Dabei stellte er fest, wie gewalttätig diese Inhalte sind. Dieser Wert wurde mit der Häufigkeit des Konsums multipliziert. Dieser wissenschaftliche Ansatz wurde schon mehrmals bei anderen Studie erfolgreich eingesetzt. «Diese Herangehensweise ermöglicht es uns, die wahrscheinlich genaueste Einschätzung über das Gewaltpotential von Jugendlichen durchzuführen.»
Der Einfluss von gewalttätigen Filmen, Spielen und Musik auf Kinder wird dem Forscher nach unterschätzt. Es sei aber die Kombination von den sechs Risikofaktoren, die sich negativ auswirken und Aggressionen hervorrufen können.
Abstract zum Artikel unter http://psycnet.apa.org/journals/ppm/1/1/62/