Einen Tag nach dem Schuldspruch gegen die russische Frauenband Pussy Riot ist Madonna entsetzt. «Ich bin wirklich erschüttert über das Urteil», sagte sie vor den Fans in Zürich. Den Rest ihres Lebens wolle sie dem Kampf gegen jegliche Diskriminierung widmen, fügte Madonna an.
«Free Pussy Riot»
Dann streckte die Stilikone aus den USA ihre Arme breit auseinander. Darauf war in grossen schwarzen Lettern zu lesen: «Free Pussy Riot». Die drei Mitglieder der kremlkritischen Frauenband, deren Freilassung Madonna fordert, wurden am Vortag zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Neben dieser energischen Botschaft bot Madonna vor allem eine bis ins Detail einstudierte Show mit etwas wenig Spontaneität. Im Vorfeld des Zürcher Konzerts war gar darüber spekuliert worden, ob Madonnas Stern am Sinken sei.
Madonna fordert in Zürich Freiheit für Pussy Riot. /


Das Konzert war nämlich nicht ausverkauft und im Internet sowie auf dem Schwarzmarkt rund um das Station waren Tickets zu Schnäppchenpreisen zu haben. Im Jahr 2008 waren dagegen 72'000 Personen zu Madonna auf den Dübendorfer Flugplatz gepilgert.
Alte und neue Hits
Platz hatte es im Letzigrund Stadion, wo rund 40'000 Zuschauer hineinpassen, am Samstagabend genug. Über die Gründe lässt sich spekulieren - vielleicht liegt Madonnas letzter Schweiz-Besuch zu wenig weit zurück. Vielleicht haben die letzten Alben der Popkönigin das Publikum weniger als erwartet begeistert.
Wie dem auch sei - an Madonnas Errungenschaften im Musikgeschäft ist nicht zu rütteln. In Zürich bot sie eine entsprechende Bandbreite. Madonna präsentierte Songs aus Ihrem aktuellen Album «MDNA», doch auch die Nostalgiker kamen dank Hits wie «Papa don't preach», «Express Yourself» und «Like a prayer» auf ihre Kosten.