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«Newsweek» pfuscht bei Obama-StoryNew York/Wien - Das renommierte US-Magazin «Newsweek» wird von Journalisten und Lesern scharf kritisiert. Der Reporter Niall Ferguson hat vor wenigen Tagen einen Artikel über die Verfehlungen des US-Präsidenten Barack Obama veröffentlicht und sich dabei die Finger verbrannt.li / Quelle: pte / Samstag, 25. August 2012 / 17:13 h
Seine Theorie, wonach Obama nahezu keines seiner Wahlversprechen eingehalten hat, wurden von den Lesern schnell widerlegt. Durch den öffentlichen Druck entschied sich das selbst erklärte Qualitätsmedium zu einer Stellungnahme, in der man offen zugibt, dass Artikel von Mitarbeitern nicht auf die Richtigkeit überprüft werden.
Keine Spezialisten und Akademiker «Als ich noch als Journalist tätig war, hatte ich zumindest einen Tag lang Zeit, um eine Geschichte zu recherchieren. Heute haben Journalisten einfach keine Zeit mehr», sagt Fred Turnheim, Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs im Interview. Er beobachtet, dass sich Medienhäuser immer öfter für die billigere Arbeitskraft entscheiden, anstatt auf Qualität zu setzten. Laut Niall Ferguson hat Präsident Obama kein Wahlversprechen eingehalten. /
«Es gibt zu wenig Spezialisten und Journalisten mit einer richtigen akademischen Ausbildung. Den Verlust des Vertrauens hat sich die Branche selbst zuzuschreiben», so Turnheim. Der amerikanische Volkswirt und Kolumnist Paul Krugman stellt als Reaktion auf den «Newsweek»-Artikel fest: «Offensichtlich prüfen die nicht nach.» Die Antwort von «Newsweek»-Sprecher Andrew Kirk liess nicht lange auf sich warten: «Wie andere Medienhäuser haben auch wir keine Fact-Checking-Abteilung und vertrauen auf die Richtigkeit der Artikel unserer Mitarbeiter.» Krugmans Blog-Eintrag, in dem die Fehler des Journalisten im Einzelnen diskutiert werden, macht indessen im Internet seine Runden und sorgt für weltweite Empörung in der Medienbranche. «Der Artikel ist voller Fehler und Halbwahrheiten», stellt Krugman fest. Fox News berichtete unreflektiert Beobachter sprechen von unethischem Verhalten des Magazins und verweisen auf die Berichterstattung des Nachrichtensenders «Fox News», der über den Artikel unkritisch und unreflektiert berichtet haben soll. «Fox News hat die unzähligen Recherchefehler nicht hinterfragt, die man mit einer einfachen Google-Suche aufdecken hätte können. Wenn sich für Fox News ein Argument als nützlich erweist, wird die Wahrheit ignoriert», schreibt John Whitehouse von Mediamatters. Das Vertrauen in Medien in den USA aber auch in Europa sinkt seit Jahren rapide. Im deutschsprachigen Raum gibt es wenige Medien, die laut dem ÖJC-Präsidenten als Qualitätsmedien einzustufen sind.
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