Damit haben sich die Schweizer eine perfekte Basis für den weiteren Verlauf der WM-Ausscheidung gelegt. Der Vorsprung auf die punktegleichen Verfolger Norwegen (2:1 gegen Slowenien), Zypern (1:0 gegen Island) und Albanien beträgt drei Zähler. Slowenien dagegen ist nach seinem Fehlstart sogar bereits klar distanziert.
Nur weil Tranquillo Barnetta gesperrt fehlte, war Valentin Stocker überhaupt erst in die Startformation gerückt. In der 65. Minute setzte er sich entscheidend in Szene - der zuvor eher zu Ungunsten der Schweizer «grosszügige» Schiedsrichter taxierte ein Foul gegen Stocker ohne Zögern als Penalty. Captain Gökhan Inler verwertete vom Elfmeterpunkt aus perfekt.
Coole Schweizer
Mit seinem zweiten Tor innerhalb von fünf Tagen entschied Inler das spezielle «Heimspiel» der vielen unbequemen Nebenschauplätze. Die Tribüne war zu über 50 Prozent von albanischen Anhängern besetzt, der Druck auf die albanisch-stämmige Fraktion innerhalb der Schweizer Equipe war spürbar. Doch die Auswahl von Ottmar Hitzfeld demonstrierte in Luzern, dass sie mit Widerstand jeglicher Herkunft umzugehen weiss.
Die Einheimischen reagierten auf die ungewohnten Verhältnisse in Luzern cool und weitgehend unbeeindruckt. Die Provokationen perlten am verlustpunktlosen Leader der Gruppe E ab. Stattdessen begegneten sie dem leidenschaftlichen, aber vor allem offensiv limitierten Kontrahenten mit der nötigen Zweikampfhärte - und abermals mit einer verblüffenden Effizienz.
Benaglio souverän
Noch ehe die Schweiz sich den ersten Vorteil verschaffte, hatte Diego Benaglio erstmals einzugreifen. Der bereits in Ljubljana fehlerlose Keeper entschärfte einen tückischen Weitschuss von Meha spektakulär. Ansonsten standen ganz in seinem Sinne andere Schweizer im Mittelpunkt.
Einer davon war erneut Xherdan Shaqiri. Den Bayern-Jungstar bekämpften die Albaner zunächst mit allen Mitteln. Dass der Schiedsrichter sie dabei (wie in Slowenien) gewähren liess, erstaunte. Aber der Schlüsselspieler der Schweiz liess sich nicht stoppen - weder von den Fouls noch von den gellenden Pfiffen der albanischen Anhänger, die sein Bekenntnis zum SFV nicht akzeptieren mochten.
Harmlose Albaner
In der 23. Minute kam ihm zupass, dass die Gäste in der Defensive die Orientierung gleich im Kollektiv verloren. Der Fürther Stamm-Verteidiger Mavraj schoss Shaqiri an - der Spielmacher der Schweiz liess sich die Offerte nicht entgehen. Er schlenzte den Ball perfekt und das geringste Problem ins Tor.
Mit seiner perfekten Aktion und seinem sechsten Treffer im 21. Länderspiel beeinflusste Shaqiri das Geschehen markant. Auf den mehr als zur Hälfte von albanischen Fans besetzten Rängen schwand die Euphorie spürbar. Und ohne ihren Enthusiasmus hatten auch die Albaner auf dem Rasen wenig auszurichten. In der zweiten Hälfte tauchten sie nur ein einziges Mal vor Benaglio auf.
Schweiz - Albanien 2:0 (1:0)
swissporarena. - 16'500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Hategan (Rum). - Tore: 23. Shaqiri 1:0. 68.
Die Nati-Cracks haben die Aufgabe gegen Albanien souverän gemeistert. /


Inler (Foulpenalty/Stocker) 2:0.
Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner, Djourou, Von Bergen, Rodriguez; Behrami (73. Dzemaili), Inler; Shaqiri, Xhaka (91. Drmic), Stocker (78. Mehmedi); Derdiyok.
Albanien: Ujkani; Dallku, Cana, Mavraj, Lila; Bulku; Vila (55. Roshi), Kukeli (72. Hyka), Meha, Agolli; Bogdani (55. Cani).
Bemerkungen: Schweiz ohne Barnetta (gesperrt). Ersatzspieler (nicht eingesetzt): Wölfli, Sommer, Ziegler, Rossini, Winter, Nef, Fernandes, Gavranovic. Verwarnungen: 32. Behrami (Foul), 47. Dallku (Reklamieren), 72. Derdiyok, 74. Stocker, 88. Inler (alle Foul).
Die weiteren Resultate der Gruppe E:
Norwegen - Slowenien 2:1 (1:1). Zypern - Island 1:0 (0:0).
Rangliste:
1. Schweiz 2/6 (4:0). 2. Island 2/3 (2:1). 3. Albanien 2/3 (3:3). 4. Zypern 2/3 (2:3). 5. Norwegen 2/3 (2:3). 6. Slowenien 2/0 (1:4).
Die nächsten Spiele:
12. Oktober: Schweiz - Norwegen, Albanien - Island, Slowenien - Zypern.
16. Oktober: Island - Schweiz, Albanien - Slowenien, Zypern - Norwegen.