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Fondation Beyeler präsentiert restaurierten Matisse-ScherenschnittRiehen BS - Die Fondation Beyeler hat ihr bisher grösstes Restaurationsprojekt abgeschlossen. Während der drei Jahre dauernden Arbeit an Henri Matisses grossformatigem Scherenschnitt «Acanthes» wurden auch wegweisende Erkenntnisse über die Arbeitsweise des Künstlers gewonnen.laz / Quelle: sda / Mittwoch, 12. September 2012 / 14:52 h
Zahlreiche Pinnlöcher auf dem Hintergrundpapier und den aufgeklebten bunten Formen zeigen etwa, dass Matisse die Komposition an der Atelierwand entwarf. Dabei ging er von den blauen Elementen aus, was man daran erkennt, dass sie am meisten Löcher aufweisen.
Die Schnittspuren zeigten überdies, dass Matisse beim Schneiden zügig arbeitete und sein Hauptaugenmerk auf das Arrangement der Formen legte, wie die beiden Restauratoren Markus Gross und Stephan Lohrengel am Mittwoch vor den Medien darlegten.
Bei ihren kunsthistorischen Recherchen entdeckten die beiden auch ein Foto, dass «Acanthes» an Matisses Atelierwand zeigt. Darauf sind Kohlelinien zu sehen, die in einem späteren Arbeitsgang weiss übermalt wurden, aber immer noch durchschienen. Da sie original sind, bleiben sie auch im restaurierten Bild sichtbar.
Ernst Beyeler hatte die Bedeutung von Matisses grossformatigen «Papiers découpés» schon früh erkannt und die 1953 entstandenen «Acanthes» bereits 1960 erworben. Erstmals ausgestellt war der Scherenschnitt zusammen mit anderen grossformatigen Matisse-Bildern 1959 in Bern.
Grosse Veränderungen an der Fondation Beyeler. /
Gut erhalten In Beyelers Sammlung wurde das über zehn Quadratmeter grosse Bild offenbar gut behandelt, denn im Vergleich zu anderen Werken dieser Art ist es laut den Restauratoren «gut bis sehr gut» erhalten. Schäden entstanden vor allem im Randbereich, weil das Bild in den 70er Jahren mehrfach in gerollter Form transportiert wurde. Trotz des guten Zustands war die Restauration aufwendig, da die ursprüngliche Leuchtkraft des weissen Hintergrunds und der farbigen Formen originalgetreu wiederhergestellt wurden. Schwerpunkt der Restaurierung war die langfristige Konservierung. 100'000 Besucher haben in den vergangenen zwei Jahren die Restauration in einem speziell eingerichteten Atelier in der Fondation Beyeler besichtigt. Dort wird es noch bis Ende September zu sehen sein. Im Herbst 2013 folgt eine Ausstellung im Haus. 2014 geht das Bild als Leihgabe ins Museum of Modern Art nach New York und in die Tate Modern nach London.
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