Die radikal-islamische Hamas erklärte, mit der Tötung von Ahmed al-Dschaabari habe der jüdische Staat das «Tor zur Hölle» aufgestossen.
Al-Dschaabari war in seinem Auto unterwegs, als eine Rakete ihn und seine Begleiter tötete. Nach palästinensischen Angaben kamen neun Menschen ums Leben, darunter ein siebenjähriges Mädchen. Israels Inlandgeheimdienst bestätigte den Angriff und rechtfertigte ihn mit «jahrzehntelangen terroristischen Aktivitäten».
Das Militär erklärte, mit der Operation sollte die Kommandokette der Hamas-Führung schwer beschädigt werden. In Jerusalem sagte ein Regierungsvertreter, der Tod des Kommandanten markiere nicht das Ende der israelischen Angriffe, weitere würden folgen.
Die Sprecherin der Streitkräfte, Avital Leibovich, betonte, es handle sich um den Beginn eines längeren Einsatzes gegen terroristische Gruppen im Gazastreifen. Bodentruppen stünden für einen Einmarsch bereit, sollte der Befehl gegeben werden.
Israel tötet Hamas-Militärchef und bombardiert Gaza(Archivbild) /

Ruf nach Rache
Im Gaza-Streifen wurde im Radio der Hamas der Ruf nach Rache laut. Auch kleinere Milizen kündigten Vergeltung an. «Israel hat Gaza den Krieg erklärt und wird die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen müssen», erklärte die Gruppe Islamischer Dschihad. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007.
Anders als die im Westjordanland regierende palästinensische Autonomiebehörde erkennen die Islamisten das Existenzrecht Israels nicht an. 2008/2009 kam es zu einem dreiwöchigen Krieg mit Israel, bei dem 1400 Palästinenser und 13 Israelis ums Leben kamen.
Die Hamas fühlt sich durch den Führungswechsel im Nachbarland Ägypten ermutigt, wo eine Regierung mit Wurzeln in der Muslimbruderschaft die Macht übernommen hat.
Nachdem sich am Dienstagabend noch eine Entspannung angedeutet hatte, griff Israel am Mittwoch mehrere Ziele in dem Küstenabschnitt an, darunter Polizeireviere der Hamas. In dem seit fünf Tagen andauernden Konflikt sind mehr als 100 Raketen auf Israel niedergegangen.