Nach einem fast fünfstündigen Treffen mit den Vize-Aussenministern Russlands und der USA, Michail Bogdanow und William Burns, sagte Brahimi bloss: «Wir sind uns des Leidens der syrischen Bevölkerung, das schon viel zu lange anhält, sehr, sehr bewusst. Und wir haben alle betont, wie wichtig ein schnelles Ende des Blutvergiessens, der Zerstörung und Gewalt in Syrien ist.»
Es seien bei den Gesprächen mehrere Ideen für einen politischen Übergang in Syrien unterbreitet worden. Doch eine schnelle Einigung sei nicht zu erwarten. Brahimi betonte, er werde seine Bemühungen fortsetzten.
Umstrittene Rolle Assads
Die USA wollen für Syrien eine Lösung ohne Baschar al-Assad, während Moskau den bisherigen Machthaber in eine Übergangslösung miteinbeziehen will. Brahimi hatte sich jüngst von Assad distanziert und gesagt, dieser könne nicht Teil einer Übergangsregierung sein.
Am Freitag krebste Brahimi in Genf vor Journalisten etwas zurück. Er habe gesagt, dass 40 Jahre der Herrschaft eine lange Zeit seien für das syrische Volk. «Ich habe nie gesagt, dass es für Regierungsmitglieder keinen Platz gebe», sagte Brahimi.
Lakhdar Brahimi sieht düster für Syrien.
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Der Sondergesandte mahnte auch internationale Unterstützung an. Insbesondere der UNO-Sicherheitsrat müsse Druck machen, um eine Öffnung zu provozieren.
Rebellen erobern Flughafen
In Syrien eroberten Rebellen nach tagelangen Kämpfen den Militärflughafen Taftanas in der Provinz Idlib. Das berichteten Gegner des Regimes am Freitag.
Sie veröffentlichten Videoaufnahmen, die Rebellen mit Panzern auf dem Gelände des Flughafens zeigen. Auf dem wichtigsten Militärflughafen im Norden des Landes fielen den Rebellen grosse Waffendepots in die Hände.
Nach UNO-Schätzungen kamen in dem Konflikt bislang 60'000 Menschen ums Leben. Die Zahl der ins Ausland geflüchteten Syrer ist laut UNO-Angaben ausserdem innerhalb eines Monats um 100'000 gestiegen.
Über 600'000 Menschen suchen in den Nachbarstaaten und Nordafrika mittlerweile Schutz. Vielen Flüchtlingen machten winterliche Witterungsverhältnisse zu schaffen, sagte der Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Adrian Edwards, am Freitag.