120 Männer und 112 Frauen seien getötet worden, sagte der verantwortliche Polizeisprecher Rois Tavares. Zuvor war von 245 Toten berichtet worden. Die Zeitung "O Globo" berichtete, ein Sportzentrum in Santa Maria sei zu einer Leichenhalle umfunktioniert worden, um dort die Todesopfer zu identifizieren.
Die Verletzten wurden in den drei Spitälern der Stadt sowie in Nachbarorten behandelt, wie der Gesundheitsminister von Rio Grande do Sul, Ciro Simoni, mitteilte.
Das Feuer entzündete sich nach ersten Erkenntnissen gegen 2.30 Uhr bei einer pyrotechnischen Show, die zum Auftritt einer Musikband gehörte. Dabei soll das Dämmmaterial in der Decke in Brand geraten sein. Es entwickelten sich hochgiftige Dämpfe.
Tot getrampelt oder erstickt
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs hätten mehrere Hundert Menschen in dem Club gefeiert, der Platz für mehr als tausend Gäste bot. Durch das Feuer sei in der Disco Panik ausgebrochen, sodass viele Besucher tot getrampelt worden seien, sagte der örtliche Feuerwehrchef Guido de Melo der Zeitung "Estadao". Die meisten Todesopfer seien aber erstickt.
Nach etwa fünf Stunden war der Brand gelöscht, und die Suche nach den Opfern begann.
Rund 2000 Personen befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Lokal. (Symbolbild) /


Vor der Disco versammelten sich Menschen, die ihre Angehörigen unter den Opfern vermuteten.
Auf Bildern vom Brandort war zu erkennen, dass die Feuerwehr für die Lösch- und Bergungsaktion ein grosses Loch in die Wand des Gebäudes schlug. "Ich bin seit vierzig Jahren bei der Feuerwehr, aber eine Tragödie solchen Ausmasses habe ich noch nicht gesehen", sagte Feuerwehrmann Moisés da Silva Fuchs.
Kritik an mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen
Die Augenzeugin Michele Pereira beschrieb der Zeitung "Folha de São Paulo" den Ausbruch des Feuers: "Die Band war in der Loge und fing an, Feuerwerk zu benutzen, und plötzlich hörten sie auf und zeigten, dass das Feuer das Dach erreicht hatte." Es sei nur ein kleiner Brand gewesen, der sich aber in Sekundenschnelle in der Disco ausgebreitet habe.
Andere Augenzeugen machten mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen für die Brandkatastrophe mitverantwortlich. "Das war eine zu kleine Tür für so viele Leute", sagte Luana Santos Silva TV Globo.
"Es war der Horror. Ich habe einen sehr engen Freund verloren", sagte ein junger Mann dem Fernsehsender Band News. "Die Notausgänge reichten nicht aus, es gab Panik, in dem Durcheinander habe ich meinen Freund aus den Augen verloren."
Rousseff bricht Gipfel-Teilnahme ab
Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff brach ihre Teilnahme am EU-Lateinamerika-Gipfel in Santiago de Chile vorzeitig ab. Sie versprach alles nur Mögliche zu tun, um den Angehörigen und Opfern der Tragödie zu helfen. "Ich möchte den Brasilianern und der Bevölkerung von Santa Maria sagen, dass wir in diesem traurigem Moment zusammenstehen", erklärte die sichtlich bewegte Staatschefin.
Santa Maria hat 262'000 Einwohner. Die Universitätsstadt liegt rund 300 Kilometer von Porto Alegre, der Hauptstadt von Rio Grande do Sul, entfernt.