Nach dem vergeblichen ersten Anlauf am Dienstag wollen 115 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan erneut versuchen, einen Nachfolger für den am 28. Februar zurückgetretenen Benedikt XVI. zu bestimmen.
Bis zu vier Wahlgänge sind vorgesehen. Papst wird, wer mindestens zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinen kann. Ob das im Tagesverlauf gelingt oder weitere Wahlgänge am Donnerstag nötig sind, ist offen. Experten rechnen damit, dass die Kardinäle noch in dieser Woche einen neuen Kirchenführer für die weltweit 1,2 Milliarden Katholiken bestimmen.
Noch steigt Schwarzer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. /


Am Mittwoch hatten die Kardinäle nach dem Frühstück den Tag mit einer gemeinsamen Messe begonnen. Anschliessend standen die Wahlgänge zwei und drei auf ihrem Programm, am Nachmittag die Wahlgänge vier und fünf.
Jeweils nach zwei Wahlgängen mittags und abends verkündet weisser oder schwarzer Rauch, wie sie ausgegangen sind. Erreicht ein Kandidat eine Zweidrittel-Mehrheit - also mindestens 77 Stimmen, wird die erfolgreiche Wahl sofort durch weissen Rauch der Welt verkündet.
Vier Favoriten
Vatikan-Kenner haben den Kreis der Favoriten auf vier eingegrenzt, darunter der Mailänder Erzbischof Angelo Scola und der Brasilianer Odilo Pedro Scherer aus São Paulo. «Die katholische Kirche wird bis Donnerstag einen neuen Papst haben», kündigte der New Yorker Erzbischof Timothy Dolan an, der selbst als ein Top-Kandidat gehandelt wird. Chancen werden auch dem Kanadier Marc Ouellet zugeschrieben.