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Vermindert eine Wirtschaftskrise die Zustimmung zum Klimaschutz?Es wird häufig angenommen, dass in wirtschaftlichen Abkühlungsphasen die Zustimmung der Bevölkerung zum Klimaschutz sinkt und dieser somit insbesondere in Demokratien geschwächt wird. Interessanterweise existiert bisher jedoch kein solider wissenschaftlicher Nachweis dafür, dass diese Annahme stimmt.Prof. Thomas Bernauer, ETH Zürich / Quelle: ETH-Zukunftsblog / Freitag, 5. April 2013 / 16:48 h
Theoretische Argumente aus der Sozialpsychologie und der Politikwissenschaft (z.B. von Abraham Maslow und Ronald Inglehart) sprechen dafür, dass es so sein könnte: Erst wenn Menschen ihre grundlegenden materiellen Bedürfnisse befriedigt haben, sind sie bereit, in «post-materielle» Güter wie den Umweltschutz zu investieren. Beim Klimaschutz kommt hinzu, dass die Auswirkungen der globalen Erwärmung sich eher langsam entfalten und - anders als bei akuter Wasser- oder Luftverschmutzung - die Ursachen des Problems und die Konsequenzen für das menschliche Wohlbefinden nicht direkt und deutlich sichtbar in Verbindung stehen.
Klimaschutz könnte deshalb als weniger dringend angesehen werden und in der menschlichen Bedürfnispyramide insbesondere dann eine nachrangige Priorität einnehmen, wenn der Gürtel aufgrund von akuten Wirtschaftsproblemen enger geschnallt werden muss. Fehlende oder zu wenig umfassende Umfragedaten Basierend auf den verfügbaren Umfragedaten zum Klimaschutz (z.B. aus dem Eurobarometer) lässt sich ein solcher Effekt seltsamerweise jedoch kaum feststellen. Ist die Annahme beziehungsweise Behauptung also falsch? Wir wissen es nicht. Ein Grund dafür ist, dass wir keine guten Umfragedaten für längere Zeiträume und viele Länder haben - und Umfragedaten lassen sich nicht für zurückliegende Zeitpunkte erheben. Nur mit solchen Daten liesse sich jedoch statistisch herausfinden, ob und wie stark die Zustimmung zum Klimaschutz mit dem Wirtschaftsverlauf steigt oder sinkt. Die Resultate bisheriger Studien - zum Beispiel von Scruggs und Benegal (2012) und Kahn und Kotchen (2011) - sind deshalb aus meiner Sicht nicht robust, auch wenn sie die Behauptung teilweise zu stützen scheinen. Umfragen messen meist die Handlungs- und Zahlungswilligkeit nicht Ein weiterer Grund ist, dass die meisten Umfragen vorwiegend Risikowahrnehmungen und generelle Einstellungen zur Klimapolitik erfassen. Nur in Ausnahmefällen wird untersucht, was die befragten Personen bereit wären für den Klimaschutz zu tun beziehungsweise zu bezahlen. Thomas Bernauer ist Professor für Politikwissenschaft an der ETH Zürich. /
Die Forschung hat gezeigt, dass generelle Einstellungen eher durch langfristig wirkende Faktoren wie zum Beispiel politische Ideologie und Ausbildungsniveau geprägt sind; kurzfristig wirkende Faktoren wie eine Wirtschaftskrise prägen diese Einstellungen weniger. So kann beispielsweise eine linksliberale, gut ausgebildete Person zustimmen, dass die globale Erwärmung ein hohes Risiko darstellt, und einen stärkeren Klimaschutz befürworten. Diese Einstellung kann die befragte Person auch dann beibehalten, wenn sie ihren Job zu verlieren droht. Einen negativen Effekt des drohenden Jobverlustes würde man aber zumindest auf die Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz erwarten - zum Beispiel die Ablehnung einer starken Anhebung der CO₂-Steuern. Aber genau dies testen die bisherigen Studien nicht. Vorauseilender Gehorsam? Viele Politikerinnen und Politiker in der Schweiz und anderen Ländern nehmen an, dass sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von der Wählerschaft abgestraft werden, wenn sie eine ambitiöse Klimapolitik verfolgen. Es wäre eigentlich ganz nützlich, wenn die sozialwissenschaftliche Forschung zeigen könnte, ob dieses «Bauchgefühl» eine reale Grundlage hat - oder ob die Politikerinnen und Politiker in Wirtschaftsflauten in vorauseilendem Gehorsam und letztlich unnötig beim Klimaschutz bremsen. Literaturhinweise
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