Darauf bespritzten sie ihn mit Wasser aus Flaschen in Form der Jungfrau Maria und riefen sie Slogans wie «Stopp Homophobie» und «Léonard, es reicht», wie die Agentur Belga berichtete.
Der Primas sass mit dem Philosophieprofessor Guy Haarscher für eine Diskussion zum Thema «Blasphemie: Beleidigung oder Meinungsfreiheit» auf dem Podium. Auf Fotos ist zu sehen, wie er während der Aktion seinen Blick auf die gefalteten Hände richtet.
Die Frauen agierten nach dem Muster der ukrainischen Aktionsgruppe Femen. In belgischen Medien hiess es, die Gruppe habe in Belgien ebenfalls Mitglieder, zu denen die Demonstrantinnen gehörten.
Léonard gilt als erzkonservativ und hat des öfteren mit Äusserungen zu heiklen Themen Aufsehen erregt. Im März hatte er in einem Interview Homosexuellen «eine Form des Zölibats und der Abstinenz» empfohlen. Das folge aus der Natur und dem Gegenüber von Mann und Frau, sagte der katholische Geistliche.
Aktion scharf kritisiert
Belgiens Bischofskonferenz kritisierte am Mittwoch die Attacke scharf. Sie stehe «in totalem Gegensatz» zum Thema des Abends und zur Art und Weise, in der die Kirche den Dialog pflege, hiess es in einer Erklärung.
Der Philosoph Haarscher sagte, er stimme mit Léonard in der Frage der Homosexualität absolut nicht überein, aber dieser habe das Recht, seine Meinung zu äussern.