Zu einer Bedrohung für die historische Bausubstanz wurde unterdessen auch das steigende Grundwasser. Der U-Bahn-Verkehr blieb eingestellt. Die Zahl der wetterbedingten Todesfälle stieg in Tschechien seit Sonntag auf sieben: Eine Frau wurde in einem Schlosspark bei Prag von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Agentur CTK meldete.
In der Industriestadt Usti (Aussig) ordneten die Behörden die Evakuierung von weiteren Wohngebieten mit rund 2000 Einwohnern an. Dort werde am Mittwoch ein Pegelstand erwartet, der nur einen knappen Meter unter dem des «Jahrhunderthochwassers» von 2002 liegen dürfte.
Neben Deutschland ist Tschechien im Hochwasser-Schlamassel. /


In fast allen Regionen Tschechiens gilt seit Sonntag der Notstand.
Bangen auch in Österreich
In vielen Teilen Österreichs haben die Menschen am Dienstag derweil mit Bangen den Höhepunkt des Donau-Hochwassers erwartet. In Ober- und Niederösterreich sollten die Pegelstände den Tag über noch steigen. Unklar war, ob die neu errichteten 11,15 Meter hohen Schutzwände halten würden und ob die Höhe ausweichen würde.
Weiterhin stark betroffen ist auch Süd- und Ostdeutschland. In Bayern hat sich die Hochwassersituation merklich entspannt. So fielen die Wasserstände von Inn und Donau bis zum frühen Morgen deutlich.
Im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt steht am Dienstag die grösste Hochwasser-Welle noch bevor. Nach Schätzungen der Behörden droht dem Bundesland ein noch schlimmeres Hochwasser als bei der Jahrhundertflut 2002.
Bundeskanzlerin Angela Merkel machte sich derweil vor Ort ein Bild von der Lage in den deutschen Hochwasserregionen.