Experten gehen laut BBC davon aus, dass allein in Grossbritannien jedes Jahr tausende Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben. Die British Heart Foundation, die diese Studie finanziert hat, betont, dass sich die Luftqualität verbessern muss. In vielen Städten übersteigt die Luftbelastung die von der Europäischen Union festgelegten Werte. Die britische Regierung hat bereits eingeräumt, dass die EU-Grenzwerte in 15 Regionen bis zum Jahr 2020 überschritten werden. Das Defra betont jedoch, dass es im Grossteil des Landes zu keinen Überschreitungen der Grenzwerte kommt.
Kohlenmonoxid, Stickstoff und Feinstaub
Luftverschmutzung, vor allem jene durch Verkehrsabgase, wurde bereits in der Vergangenheit mit Herzanfällen in Zusammenhang gebracht, jedoch nicht mit Herzversagen. Bei einem Herzversagen kommt es zu einer Schwächung des Herzmuskels und einer nicht mehr ausreichenden Blutversorgung des Körpers. Die Folge ist häufig ein Herzanfall. Allein in Grossbritannien sind mehr als 750'000 Menschen davon betroffen. Für die in «The Lancet» veröffentlichte Studie analysiert das Team um Anoop Shah 35 Untersuchungen mit Tausenden Teilnehmern, die in zwölf Ländern inklusive Grossbritannien und China durchgeführt worden waren.
Die direkteste Verbindung wurde mit Gasen wie Kohlenmonoxid und Stickstoff sowie mit Feinstaub nachgewiesen, also mit den Abgasen von Bussen, Taxis und Lastkraftwagen.
Die Luftqualität muss sich unbedingt verbessern. (Symbolbild) /


Sie gelangen tief in die Lungen und von dort aus in den Blutkreislauf. Menschen mit bereits geschwächtem Herz, die grossen Mengen an Luftverschmutzung, zum Beispiel durch das Leben oder den Aufenthalt an einer stark befahrenen Strasse, ausgesetzt sind, gelten als besonders gefährdet. Das Risiko scheint laut den Wissenschaftlern an stark belasteten Tagen am grössten zu sein.
Verbesserung der Luftqualität dringend notwendig
Die Forscher sagen, dass bereits geringe Verbesserungen der Luftqualität allein in den Vereinigten Staaten rund 8000 Einweisungen in ein Krankenhaus aufgrund eines Herzversagens verhindern könnten. Es gibt, so argumentieren sie, keinen Grund, warum diese Zahl nicht auch auf andere Länder wie Grossbritannien zutreffen sollte. Alan Andrews von Client Earth erklärt, dass es in Grossbritannien vor allem durch den Strassenverkehr zu einer sehr starken Luftverschmutzung komme. Die Reaktion der Regierung auf diesen Zustand sei bedauerlicherweise absolut nicht adäquat gewesen. Die Bevölkerung sollte vor einer hohen Luftbelastung gewarnt werden, damit die Menschen sich schützen können. Zu den Schutzmassnahmen gehört zum Beispiel, das Haus nur zu verlassen, wenn es notwendig ist und das Meiden von stark befahrenen Strassen.
Luftverschmutzung kann zum Tod führen
Laut der Weltgesundheitsorganisation sterben in Städten weltweit rund 1,3 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung. Britische Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich rund 30'000 Menschen direkt an den Folgen von verschmutzter Luft einen zu frühen Tod sterben. Sie wird mit Asthma und anderen Lungenerkrankungen, Krebs und Herzproblemen in Zusammenhang gebracht.