(npa) «Die WM soll ein Volksfest werden. Katar ist ein kleines Land. Man kann im Sommer zwar ein Stadion abkühlen, aber man kann nicht das ganze Land abkühlen», sagte der Chef des Fussball-Weltverbandes am Mittwoch.
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«Da aufgrund der gedrängten Spielpläne in den europäischen Spitzenligen völlig ausgeschlossen ist, die WM zeitlich in den Winter zu verlegen, bleibt nur die Option, den Winter auf die WM zu verlegen.»
Bei der WM-Vergabe im Jahr 2010 habe man die Problematik «nicht richtig angeschaut, da die meisten Delegierten damit beschäftigt gewesen seien, die Banknoten in den verteilten Umschlägen nachzuzählen».
Blatter hielt in seiner Forderung fest, dass das technische Know-how für eine Verlegung des Winters längst vorhanden sei, und verwies auf zwei Szenarien: «Entweder bremst man ungefähr ab Frühling 2021 die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne gezielt ab, so dass sie zum Zeitpunkt der geplanten WM in Katar am weitesten von der Sonne entfernt ist - oder man kippt nur für die Dauer der WM die Erdachse auf die andere Seite.»
Blatter verhüllte indessen nicht, dass «unsere Sponsoren, unsere Werbepartner, unsere Fernsehpartner klar für das erste Szenario sind.» Tatsächlich würde eine Verlangsamung der Sonnenumlaufbahn im Vorfeld der WM die Austragung einer echten «Super-Season» mit doppelt so vielen Runden und Rückrunden erlauben. Der FIFA und den nationalen Verbänden würde dies zusätzlich geschätzte 284 Milliarden Dollar in die Kassen spülen. «Davon liesse sich», fügte Blatter schmunzelnd an, «gewiss das eine oder andere Tausendernötli für ein neues Fussballtor in Burkina Faso oder eine nette Sport-verbindet-Völker-Kampagne aufbringen.»
Die FIFA machte jedoch klar, dass sie für die Verschiebung des Winters nicht selbst zuständig sei. «Die Weltgemeinschaft steht in der Pflicht, das nukleare Potenzial für eine Steuerung von Erdachse und Umlaufbahn ist vorhanden. Wenn der Weltgemeinschaft die Verlegung des Winters 2022 nicht gelingt, muss die FIFA vielleicht sagen, die Erde war nicht der richtige Austragungsort.»