Das Paar stammt ursprünglich aus dem Onesti Zoo in Rumänien, wo es in einen kleinen Käfig mit Betonboden gesperrt war. Bei ihrer Ankunft in Lionsrock waren die Tiere abgemagert und ungepflegt. Sie wurden in ein Adaptionsgehege für Tiger gelassen und waren sichtlich froh, sich nach der langen Reise wiederzusehen.
Nur drei Monate nach ihrer Adaptionsphase konnten sie nun ihr neues, ein Hektar grosses Areal beziehen. «Sie haben eine aussergewöhnliche physische Genesung durchgemacht. Ihr Fell glänzt, und sie haben an Gewicht zugelegt. In ihrem neuen Gehege haben sie zudem die Möglichkeit, sich noch mehr zu bewegen», sagt Hildegard Pirker, Leiterin der Tierschutzabteilung in Lionsrock .
Eine ideale Umgebung für die Tiger
Riwa erkundete als erste vorsichtig die neue Umgebung, Tomi folgte nach.
Riwa erkundete als erste vorsichtig die neue Umgebung, Tomi folgte nach. /


Zuerst machten sie nur kleine Runden und kehrten im Anschluss wieder in den sicheren Bereich ihres Adaptionsareals zurück, aber schliesslich entfernten sie sich weiter davon, um die neue Umgebung mit all ihren Details zu erkunden. Grosse Baumstämme, eine Rückzugsmöglichkeit mit einer Aussichtsplattform, ein grosser Schwimmteich und eine Höhle tragen dazu bei, eine ideale Umgebung für die Tiger zu schaffen. Riwa wagte sich ins dichte Gestrüpp und schien das raschelnde Geäst um sich herum zu geniessen.
Schliesslich entdeckten die Tiger den Schwimmteich. Tomi, der für seine Vorliebe für das nasse Element bekannt ist, stürzte sich auch gleich hinein. Nach einer insgesamt zweistündigen Erkundungstour legten sich die Tiere im offenen Gras zur Ruhe und liessen sich von der Nachmittagssonne wärmen. «Ihnen zuzusehen, wie sie ihre neue Umgebung geniessen, lohnt den ganzen Aufwand. Das ganze Team hat unermüdlich daran gearbeitet, einen schönen Lebensraum für die zwei Tiger zu gestalten», meint Hildegard Pirker abschliessend.
Seit 2007 hat «Vier Pfoten» bereits 90 notleidende Löwen und Tiger nach Lionsrock gebracht, die hauptsächlich aus Europa, aber auch aus Südafrika, dem Kongo und Asien (Jordanien) stammen. Die Experten von «Vier Pfoten» garantieren, dass den Bedürfnissen der Grosskatzen entsprochen und ihnen gleichzeitig ein artgemässes Leben ermöglicht wird.