Die USA und Russland ringen derzeit um einen Plan für die internationale Kontrolle und Vernichtung des Chemiewaffenbestands in Syrien. Moskau sperrt sich gegen eine UNO-Resolution, in der dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad ein Militärschlag angedroht wird.
Kerry und Lawrow hatten sich am Dienstag bereits telefonisch ausgetauscht. Der US-Aussenminister erklärte anschliessend, dass Russland den USA noch im Laufe des Tages Einzelheiten zu seinem Syrien-Plan vorlegen wolle. Kerry bestand darauf, dass Damaskus «Konsequenzen» angedroht werden müssten für den Fall, dass die noch zu treffenden Vereinbarungen nicht eingehalten werden.
«Interessante Beobachtungen»
In einem vom sozialen Netzwerk Google+ organisierten Online-Forum sagte der US-Aussenminister, dass Lawrow «einige interessante Beobachtungen» über die mögliche «Sicherung» der syrischen Chemiewaffen gemacht habe.
«Er wird sie uns zusenden. Sie werden im Laufe des Tages eintreffen.
US-Aussenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow. /


Wir werden die Möglichkeit haben, sie zu prüfen», sagte Kerry. Die internationale Kontrolle der Waffen hielte er für eine «bedeutende Errungenschaft».
Kerry betonte allerdings, dass der Vorschlag einen «laufenden Überprüfungsprozess» beinhalten müsse, der internationalen Beobachtern vollen Zugang zu den Chemiewaffenanlagen gewähre. «Das darf kein Spiel sein.
Und wir müssen das den Russen sehr deutlich machen», sagte Kerry. Die USA arbeiten gemeinsam mit Frankreich und Grossbritannien an einer UNO-Resolution.
Lawrow hatte Syriens Führung am Montag einen Vorschlag präsentiert, ihre Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu stellen und vernichten zu lassen. Die Regierung in Damaskus stimmte dem nach eigenen Angaben zu, um so einen Militäreinsatz der USA und Frankreichs noch abzuwenden.