Nahezu 19'000 Mitglieder folgen Sarifs auf Englisch verfassten Mitteilungen. Seine Landsleute dürfen die Tweets allerdings nicht mitlesen, da die Nutzung von Twitter im Iran offiziell verboten ist - und somit auch Sarifs Konto eigentlich illegal ist.
Sarif hatte Anfang September für Aufsehen gesorgt, als er über Twitter Grüsse zum jüdischen Neujahrsfest verschickte und gleichzeitig betonte, dass der Iran den Holocaust nicht mehr leugne.
Sarif ist auch im sozialen Netzwerk Facebook aktiv, wo ihm 184'000 sogenannte Fans folgen. Dort schrieb er, der Iran verurteile «das von den Nazis verübte Massaker an den Juden, und wir verurteilen das von den Zionisten verübte Massaker an den Palästinensern».
Breite Zensur
Der Iran blockiert den Zugang zu Twitter, Facebook, YouTube sowie zu zahlreichen anderen Seiten, darunter pornografische Angebote.
Sarif war Professor für Internationales Recht und hat 184'000 Facebook-Fans. /


Allerdings sind neben Sarif offenbar auch andere ranghohe Staatsvertreter in den sozialen Netzwerken aktiv. So werden dem geistlichen Führer des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, ein Twitter-Konto und eine Facebook-Seite zugeschrieben.
Und auch das Twitter-Konto @HassanRouhani soll tatsächlich vom Büro des Präsidenten Hassan Ruhani betreut werden, obwohl sein Medienberater dies bestreitet. Ruhani hatte die Sperrung von Internetseiten in der Vergangenheit mehrfach kritisiert. Ob er allerdings eine Lockerung der Zensur anstrebt, ist unklar.