Der Laser durchleuchtet Gewebe bis zu einer Tiefe von 50 Mikrometer. Organe bleiben somit unbeschädigt.
Standardverfahren überholt
«Wenn man im Rahmen einer Biopsie Gewebe entnimmt, hat man noch keinen Hinweis darauf, ob die Probe, die man herausschneidet, auch die erhofften Aufschlüsse liefert», erklärt Razvan Arsenescu, Mediziner an der OSU. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich brauchbares Gewebe mit einer Biopsie zu erhalten, das für die Diagnose relevant ist, ist laut dem Arzt relativ gering.
«Ich war nach Standard-Biopsien oft frustriert», so Arsenescu. Unter Zuhilfenahme des neuen Lasers würden invasive Diagnosemethoden überflüssig. «Wir gewinnen mit dieser Methode ein Bild, das uns erlaubt, einzelne Zellen, Gewebestrukturen und Blutzellen zu beobachten», erläutert Arsenescu. Beobachtet man das Gewebe mit blossem Auge, würde man nur ein Tausendstel der Informationen erhalten.
Erst wenn sich mit Hilfe der Laser-Diagnose ein Verdacht auf krankes Gewebe erhärtet, würde man eine Biopsie durchführen.
Der Laser durchleuchtet Gewebe bis zu einer Tiefe von 50 Mikrometer.(Symbolbild) /


Für die Patienten macht es einen grossen Unterschied, ob sie mit dem Laser untersucht werden oder ob sofort eine Gewebeprobe entnommen wird. «Wir können Läsionen im Vorstadium zum Tumor entdecken, die sich vielleicht zum Dickdarmkrebs entwickelt hätten», führt Arsenescu aus.
25 Behandlungszentren machen mit
Die Laser-Untersuchung könnte einen medizinischen Segen für rund 1,5 Millionen Amerikaner bedeuten - so gross ist die Anzahl derer, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Derzeit findet der Laser-Scan an rund 25 Behandlungszentren in den USA Anwendung.
Für die Behandlung fliessen in den USA jedes Jahr 1,2 Mrd. Dollar (ca. 1,09 Mrd. Schweizer Franken). Das geht aus einer Statistik der Crohn's and Colitis Foundation of America hervor. Um den Krankheitsverlauf exakt zu dokumentieren, unterziehen sich Patienten Jahr für Jahr schmerzhaften Kontroll-Biopsien.