Die nächste Verhandlungsrunde werde am 15. und 16. Oktober in Genf stattfinden, erklärte EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton am Donnerstag nach einem ersten Treffen der Aussenminister in New York. Ashton, die die sogenannten 5+1-Gespräche koordiniert, sprach von einem guten Gesprächsklima.
Jetzt müsse die nächste Runde in Genf genutzt werden, um das gute Klima auch «in praktische Details umzusetzen», sagte sie. «Wir haben einen ehrgeizigen Zeitrahmen. Wir wollen sehen, dass wir schnell Fortschritte machen.»
Der britische Aussenminister William Hague erklärte nach dem Treffen, das Gespräch sei im Ton und Geist «extrem gut» gelaufen. Deutschlands Aussenminister Guido Westerwelle sagte, die Sitzung habe «in einer ganz neuen, bisher ungewohnten Tonlage» stattgefunden. In dieser Woche habe sich «ein Fenster der Gelegenheit geöffnet.»
Erste Begegnung zwischen Kerry und Sarif
Nach jahrelangem Streit war es das erste Treffen beider Seiten auf Ebene der Aussenminister. Für den amerikanischen Ressortchef John Kerry und seinen iranischen Kollegen Sarif war dies die erste Begegnung überhaupt.
Irans Präsident Hassan Ruhani will eine «schnelle Einigung» erzielen. /


Beide Länder haben seit mehr als drei Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr.
In der Runde am UNO-Hauptsitz in New York sassen Kerry und Sarif nebeneinander. Beide gaben sich auch die Hand. Sie bestätigten zudem, dass sie sich nach den internationalen Atomgesprächen auch kurz zu zweit ausgetauscht hätten.
Kerry sagte nach dem zusätzlichen Vier-Augen-Gespräch, Sarif habe einige Vorschläge auf den Tisch gelegt. Dies sei erfreulich. Ein gutes Treffen und ein neuer Ton würden aber nichts an der Tatsache ändern, dass noch viele Fragen beantwortet werden müssten. «Es gibt noch viel Arbeit zu erledigen.»
Moderate Töne Ruhanis nähren Hoffnung
Die 5+1-Gruppe besteht aus den fünf ständigen Sicherheitsratsmitgliedern USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien sowie Deutschland. Die Atomgespräche mit dem Iran laufen mit etlichen Unterbrechungen bereits seit 2006.
Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an der Atombombe zu arbeiten. Deshalb gelten harte Sanktionen, die dem Land schwer zu schaffen machen.
Die moderaten Töne des neuen iranischen Präsidenten Hassan Ruhani nährten zuletzt Hoffnungen auf ein Ende der Eiszeit zwischen Teheran und dem Westen.
Ruhani versprach am Donnerstag bei einer Veranstaltung am Rande der UNO-Generaldebatte in New York, dass er die Verhandlungen in «mit gutem Willen» angehen werde. Seine Regierung sei bereit, sich «ernsthaft» zu beteiligen. Eine «schnelle Einigung» werde beiden Seiten nutzen.