Nur wenige Tage später folgt für diesen Herbst die erste Kastrationsaktion von Streunern im Kanton Graubünden.
«Tierheime und Tierschutzvereine kastrieren seit Jahren herrenlose Katzen, um die Problematik von Streunerpopulationen einzudämmen», so Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin von «Vier Pfoten» Schweiz. Laut Schweizer Tierschutzgesetz müssen Tierhalter verhindern, dass sich ihre Tiere übermässig vermehren. Dennoch halten sich viele Besitzer nicht daran und fördern so die Vermehrung von Streunerkatzen.
Der Informationsanlass am 4. Oktober in Chur soll darüber informieren, dass auch in der Schweiz noch viele, sich rasch vermehrende Streunerkatzen leben. Insbesondere auf Landwirtschaftsbetrieben, aber vielfach auch in Städten und Gewerbegebieten sind verwilderte Katzen ein Problem.
Zurückgezogen und menschenscheu
Sie leben meist zurückgezogen und sind menschenscheu.
Unkastrierte Streunerkatzen vermehren sich rasch. /


«Die langjährige Erfahrung von «Vier Pfoten» mit Streunerkatzen beweist, dass eine Kastration die einzig sinnvolle und humane Methode ist, das Wachstum der Streunerkatzen-Populationen einzudämmen», so Corinne Abplanalp. Die Unterbringung in ein Tierheim würde für die Tiere einen enormen Stress bedeuten und für die Vermittlung sind sie oftmals zu wild.
Am Informationsanlass wird diese Massnahme der Bevölkerung aufgezeigt, um auch eine Alternative zum immer noch verbreiteten Töten von jungen Kätzchen aufzuzeigen. Durch ein Kinderschminken werden auch die Kleinen auf spielerische Weise an die Problematik herangeführt. Ein gesamteinheitlicher Ansatz ist auch beim Kinderschminken wichtig: «Wir verwenden selbstverständlich nur tierversuchsfreie Schminkmaterialien», betont Abplanalp.
Mehrere Kastrationsaktionen
Chur wurde als Standort gewählt, da in den kommenden Monaten mehrere Kastrationsaktionen durchgeführt werden. «Die erste Kastration findet in Poschiavo am kommenden Montag statt», freut sich Corinne Abplanalp. Auch in Domat/Ems GR wird «Vier Pfoten» noch diesen Monat in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Kastrationsaktion einer Streunerpopulation durchführen, die sich in den Schrebergärten der Gemeinde angesiedelt hat. Es werden jeweils rund 20 Katzen kastriert.