Anlässlich des Internationalen Tages der Katze am 8. August weist die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» auf das Leid der Streunerkatzen in der Schweiz hin. Die Tierschutzorganisation führt aus diesem Grund im Oktober eine Katzenkastrations-Aktion in Poschiavo durch.
Insbesondere auf Landwirtschaftsbetrieben, aber vermehrt auch in Städten und Gewerbegebieten sind verwilderte Katzen ein Problem. Sie leben meist zurückgezogen und menschenscheu. «Die Unterbringung in ein Tierheim würde für die Tiere einen enormen Stress bedeuten und für die Vermittlung sind sie oftmals zu wild,» erklärt Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin von «Vier Pfoten» Schweiz.
Nicht alle Besitzer lassen ihre Katze kastrieren, so zeugen Freigänger weiter Nachwuchs mit Streunern, und die Streunerkatzen vermehren sich immer weiter. «Die Zahl der Nachkommen von nur einer Katze steigt so nach nur wenigen Jahren in die Tausende», erklärt Abplanalp.
Laut Schweizer Tierschutzgesetz müssen Tierhalter verhindern, dass sich ihre Tiere übermässig vermehren.
Streunerkatze auf einem Bauernhof im Emmental. /


Dennoch halten sich viele Besitzer nicht daran und verursachen so unnötiges Tierleid. Eine sich vorbildlich verhaltende Gemeinde ist Poschiavo im Puschlav GR. Sie hat «Vier Pfoten» angefragt, eine Kastrationsaktion im Herbst bei ihnen durchzuführen. «Uns freut das Interesse der Gemeinde sehr, und wir hoffen auf einen Nachahmeffekt anderer Gemeinden», erklärt Corinne Abplanalp. Denn nur durch die gemeinsame Unterstützung der Bevölkerung, Tierärzten und Gemeinden kann das Tierleid herrenloser Katzen eingedämmt werden, davon ist Corinne Abplanalp überzeugt.
Die Katzenkastrations-Aktion wird am 7. Oktober 2013 statt finden
«Die langjährige Erfahrung von «Vier Pfoten» mit Streunerkatzen zeigt, dass Kastration die einzig sinnvolle und humane Methode ist, das Wachstum der Streunerkatzen-Population einzudämmen», ergänzt Corinne Abplanalp. Bei einer Kastrationsaktion werden die Streunertiere mit Lebendfallen eingefangen. Unter Narkose werden sie von erfahrenen Tierärzten umfassend untersucht und wenn nötig verarztet, kastriert, gekennzeichnet und in ihrem Territorium wieder frei gelassen.
Um die Population besser unter Kontrolle zu bringen, ist eine Registrierungspflicht unumgänglich. «Vier Pfoten» appelliert daher an die Regierung, eine solche Pflicht einzuführen. «Nur so ist es möglich, die Besitzer von Hauskatzen in die Verantwortung zu nehmen», sagt Corinne Abplanalp.