Denn in der Nähe vom Friedhof des Dorfes leben Dutzende herrenlose Hauskatzen und vermehren sich unkontrolliert. Ein «Vier Pfoten»-Team fing gestern die ersten Tiere ein, brachte sie zum lokalen Tierarzt und lies sie dort kastrieren, entwurmen und chippen.
«Die Gemeinde Poschiavo verhält sich vorbildlich, denn sie löst die Streunerkatzen-problematik tierfreundlich und nachhaltig», betont Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin bei «Vier Pfoten» und hofft, dass andere Gemeinden diesem guten Beispiel folgen werden.
«Alle eingefangenen Katzen sind wohlauf, und wir werden sie voraussichtlich heute im Laufe des Tages in ihrem Revier wieder freilassen. Es ist wichtig, dass wir die Tiere nicht in fremden Revieren, sondern genau dort wieder aussetzen, wo wir sie gefangen haben. Denn nur so vermeiden wir Verletzungen durch Revierkämpfe.»
Mindestens 30 Katzen
Die gesamte Aktion, die eine Woche dauern wird, wird finanziert von der Gemeinde Poschiavo, dem Tierschutzverein Graubünden und «Vier Pfoten».
«Vier Pfoten» und die Gemeinde führen eine Katzen-Kastrationsaktion durch. /


Die Tierschützer planen, mindestens 30 Katzen bis Ende der Woche einzufangen, medizinisch zu untersuchen, zu kastrieren und wieder freizulassen.
Die Katze ist in der Schweiz Haustier Nummer eins, doch etwa 300'000 ihrer Artgenossen müssen herrenlos auf der Strasse leben. Meist sind sie unterernährt und krank. Da die verwilderten Katzen sehr scheu sind, können sie nicht über ein Tierheim vermittelt werden. Bewährt hat sich deshalb die «Einfangen-kastrieren-freilassen»-Methode.
«Unsere langjährige Erfahrung mit Streunerkatzen hat uns gezeigt, dass diese Methode die einzig sinnvolle und humane ist, mit der man das Wachstum der Streunerkatzenpopulation auf die Dauer in den Griff bekommen kann», erklärt Corinne Abplanalp, «das Füttern von herrenlosen Katzen allein ist keine Lösung, es verschlimmert die Situation durch steigende Geburtenraten».
«Vier Pfoten» und die Gemeinde rufen deshalb auch die Bevölkerung auf, ihre Freigängerkatzen zu kastrieren, damit die Katzenpopulation nicht unnötig vergrössert wird und keine neue entstehen.