Viele Arbeiter erhielten monatelang keinen Lohn und würden zur Arbeit gezwungen, indem ihnen mit Abschiebung oder einem kompletten Lohnausfall gedroht werde, sagte Amnesty-Expertin Regina Spöttl anlässlich der Präsentation des jüngsten Berichts zu den Arbeitsbedingungen in Katar.
Der UNO-Sonderberichterstatter François Crépeau hatte vor einer Woche bereits kritisiert, bei vielen Einwanderern in Katar würden an ihren Arbeitsplätzen die Menschenrechte verletzt, manche erhielten ihren Lohn nicht oder ihnen werde weniger gezahlt als vereinbart. Ähnliche Missstände dokumentierte nun auch Amnesty.
In einem Fall beobachteten Amnesty-Beauftragte demnach, «wie elf Männer erpresst wurden, im Beisein von Regierungsbeamten fälschlich ihren Lohnerhalt zu quittieren, damit sie ihren Pass zurückbekamen».
Die Arbeitsbedingungen in Katar sind alamierend. /

Gesundheit gefährdet
Zudem kritisierte Amnesty, die schlechten Arbeits- und Wohnbedingungen gefährdeten Leben und Gesundheit der Arbeiter auf den WM-Baustellen in dem Emirat. Häufig würden ihnen keine Schutzhelme und nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung gestellt. In überfüllten Unterkünften lebten die Arbeiter zum Teil ohne fliessendes Wasser, sanitäre Anlagen oder Strom.
Die Fehlentwicklungen sind laut Amnesty zum Teil auf das sogenannte «Sponsorengesetz» von 2009 zurückzuführen. Es verpflichtet ausländische Arbeiter dazu, die Genehmigung ihres Arbeitgebers einzuholen, wenn sie diesen wechseln oder Katar verlassen möchten.