«Wenn ich krank werde und bleibe, ohne entweder zu genesen oder zu sterben, muss es einen Faktor geben, der erklärt, warum ich nicht gesund werde und vielleicht sogar, warum ich krank geworden bin», so Winter gegenüber pressetext. Ein typisches Beispiel wäre etwa, wenn in einem Versammlungsraum Erreger einer Infektion lauern, aber nur ein Teil der dort Anwesenden tatsächlich erkrankt, ein anderer Teil hingegen gesund bleibt. «Bei den Erkrankten lässt sich immer der Faktor 'chronischer Stress' feststellen», behauptet Winter.
Stress schwächt Immunsystem
«Chronischer Stress entsteht, wenn der Auslöser nicht ein temporäres Ereignis, sondern permanentes Empfinden, oder zumindest ein leicht anzutriggerndes Gefühl ist, wie etwa Angst vor Ablehnung, Schuld-, Scham- und Bevormundungsgefühle, oder die Angst vor Kontrollverlust», erklärt der Autor. «Wenn die Stressquelle also nicht einfach wieder verschwindet, sondern man sie 'im Kopf' mit sich herumträgt wie einen schweren Koffer, können Stresshormone nicht einfach abgebaut werden, sondern verbleiben so lange im Körper, dass sie die Abwehr schwächen und organschädigend wirken.»
In seiner Arbeit greift Winter auf zahlreiche Experten zurück - etwa auf die These des Individualpsychologen Alfred Adler, der Krankheiten auf Wahrnehmungsmuster zurückführte, oder aber auch auf die Arbeit des Stressforschers Richard Lazarus, der die Erkenntnis lieferte, dass Stress ganz subjektiv interpretierbar sei. «Das alles zusammen brachte mich auf die Spur meiner Methode, solche Muster mittels Analyse aufzudecken und emotional neu bewerten zu lassen.»
Erkennen der Stressquellen
In der neuesten DVD will Winter vermitteln, wie man die krankheitsauslösenden Stressquellen am besten erkennen und damit auch ausschalten kann.
Heilen beginnt mit Erkenntnis der Ursache. (Symbolbild) /


«Es gibt einen Grund, warum man in einem gewissen Muster bleibt - und den gilt es zu erkennen. Konkret geht es darum, sich die verborgenen Auslöser der Symptome bewusst zu machen und dann die Verhaltensweisen aufzulösen.»
«Man beginnt am besten damit, dass man über verschiedene Symptome nachdenkt und sich selbst die Frage beantwortet, was diese wohl hervorgerufen hat», formuliert Winter. «Dann geht es um die Auflösung von Glaubenssätzen, dem Analysieren der Ursachen, dem emotionalen Umdeuten dieser traumatischen Ursache, und anschliessend die Verankerung des Ganzen im Unterbewusstsein.»
Begeisterung macht gesund
«Wenn also negative Gedanken krank machen können, können positive auch wieder gesund machen», schlussfolgert Winter. «Wer mit seinen chronischen Ängsten permanent für Stresshormonausschüttung sorgt, hindert seinen Körper an der Heilung. Wer ihn jedoch mit förderlichen Neurotransmittern unterstützt, also mit Antriebssteigerung, Euphorie, Motivation, Hoffnung, Liebe und dergleichen, steigert sein Wohlbefinden.»
«Es ist erwiesen, dass Knochenbrüche, Wunden und Infektionen viel schneller heilen, wenn der Patient mit Blick nach vorn seinen Lebenswillen spürt, seine Möglichkeiten kennt und einen Sinn im Leben sieht», so Winter. «Eine Beschränkung dieser Möglichkeiten mag es geben, aber derzeit ist mir keine bekannt. Ein Körper kann alles, wozu der Geist ihn formt.»