Dem Team um Burkhard Becher von der Universität Zürich ist es gelungen, das körpereigene Immunsystem so anzuregen, dass es die Hirntumorzellen erkennt und abtötet, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Dies gelingt sogar in dessen fortgeschrittenem Stadium, berichteten die Forscher im Fachjournal «Journal of Experimental Medicine».
Sie setzten dazu den Immunbotenstoff Interleukin-12 ein, den sie in Gehirntumore von Mäusen spritzten. Damit konnten sie den Schutzschild des Tumors durchbrechen, den dieser aus bestimmten Immunzellen bildet.
Das Glioblastom ist einer der gefährlichsten Hirntumore. (Symbolbild) /


Danach konnte das Immunsystem die Krebszellen angreifen - auch bei grossen Tumoren, bei denen es für eine Therapie eigentlich schon zu spät wäre.
Mit Unterstützung durch ein neues Medikament, das das Immunsystem stimuliert, liessen sich sogar bei 80 statt nur 25 Prozent der Versuchstiere die Tumore auflösen. «Diese Entwicklung sollte baldmöglichst in klinischen Studien getestet werden,» resümierte Mitautor Michael Weller, Neuroonkologe am Unispital Zürich.
Forscher der Universität und des Universitätsspitals Genf haben letztes Jahr ebenfalls einen Impfstoff gegen das Glioblastom präsentiert. Sie hatten Oberflächen-Eiweisse, die nur oder vor allem auf Tumorzellen vorkommen, gesucht und gefunden. Aus diesen haben sie einen Impfstoff hergestellt, der bereits in ersten klinischen Studien in Kanada und Grossbritannien getestet wird.