Ihr Dialekt ist ein Sprache gewordenes Rätsel, ihr Alkoholkonsum auf beiden Seiten des Lötschbergs berüchtigt und die meisten ihrer Städte sind zwischen den Steilwänden des Rhonetals eingeklemmte Verbrechen der Architektur. Oben hinaus jedoch, da macht den Wallisern niemand etwas vor. Nur schon Zermatt - ein eigener Mikrokosmos, pittoreske Chalets, Elektromobile in den Strassen, futuristische Bergbahnen, von denen eine quer durch ein Loch im Gipfel des Kleinen Matterhorns geht. Dessen grosser Nachbar ist dennoch der unbestrittene Star im höchstgelegenen Sommerskigebiet Europas. Ach, und von wegen Stars... In den Küchen von Zermatt summieren sich mehr Michelin-Sterne als auf dem Walliser Kantonswappen!
Nass- und Fussgängerzonen
Bestnoten eher in sportlichen als in den kulinarischen Kategorien
erzielt die Aletsch-Arena. Rieder- und Bettmeralp und Fiesch-Eggishorn
tragen während bis zu 3000 Sonnenstunden pro Jahr ihre Ray
Ban im gebräunten Gesicht. Auf einem oder zwei Brettern die Pisten
runterblochen, Freestylen, Gletscherwandern - alles möglich, alles
offen, nur hereinspaziert in die 2222-Meter-über-Meer-Fussgängerzone!
Reichhaltiges Alternativprogramm zu den «klassischen» Aktivitäten
bietet Leukerbad. Indoor-Kletterwände, eine Sportarena,
Tennisplätze, eine Curling-Hall - und allem voran selbstverständlich
Thermalbäder, gefüllt mit dem heilend-heissen Quellwasser, in
dem schon die alten Römer ihre Wehwehchen auskurierten.
Das winterliche Wallis mit seinem Wahrzeichen: Dem Matterhorn. /


Nigelnagelneu (oder wenigstens spiegelblank poliert) dagegen die
Fassade von Crans-Montana - eine ausgewachsene City auf 1500
Metern über Meer und der ideale Wintersport-Ausgangspunkt für
Heimweh-Grossstädter. 150 Kilometer vereinen sich an den Hängen
bis an den Gletscher hinauf. Ebenso viele Boutiquen und Flagship-Stores
säumen die Boulevards im Zentrum, in dessen Cafés man
sich dank dem mediterranen Klima auf dem Hochplateau und den
hübschen Damen gelegentlich vorkommt, als nehme die Côte
d'Azur eine Auszeit in den Bergen.
Pirmin im Boarder's Paradise
Während dort unten in Südfrankreich und selbst am Genfersee die
Mädchen noch in Bikinis auf Luftmatratzen treiben, schnüren die
Boarder auf den Viertausendern von Saas-Fee längst ihre Soft-Boots.
Die Hügel über dem Saastal gelten als Himmel für jene Lords of the
Boards, die in den vier Snowparks schon im Spätsommer Tricks
üben. Dabei stammt doch D-E-R Schweizer Skifahrer schlechthin
aus der Gegend - und ist weiterhin aktiv im Geschäft, wenn auch in
anderer Funktion: Pirmin «National» Zurbriggen betreibt in Saas-Almagell
einen Hotel-Multiplex inklusive Kinderparadies und Kino.
Grosses Kino übrigens in allen Belangen ist das aus 14 Gebieten in
der Schweiz wie in Frankreich zusammengepatchworkte Chablais
Portes Du Soleil: 650 Kilometer Pisten! Das haben Sie sonst nirgendwo
auf der Welt. Um da überhaupt einmal einen Überblick zu kriegen,
müssen Sie schon einen Gleitschirmflug wagen. Ein kleiner
Ratschlag dazu: Wenn es sich beim Piloten um einen Walliser handelt
- verlangen Sie doch vorher zur Sicherheit einen Promilletest!
Region 4 Vallées
Verteilt auf fünf Orten erfüllt das Skiresort
der vier Täler so ziemlich jeden
Wintersport-Wunsch. Von der modern-urbanen
Alpen-City mit Haute-Cuisine-Restaurants,
Flagship-Stores und Nachtclubs
bis zu urchigen Chalets fernab der
Zivilisation. Von den Pisten dazwischen
ganz zu schweigen...