Die Schauspielerin ('Ich bin die Liebe') sieht zwar viel jünger aus als sie eigentlich ist, aber innerlich zehrt der Alltag an ihr: «Ich weiss ja nicht, wie Sie denken, aber ich habe das Gefühl, schon Jahrhunderte gelebt zu haben. Selbst wenn das Leben kurz ist, ist es doch lang», lächelte die Schottin im Gespräch mit der britischen Zeitung 'Metro'. «Jeder leidet doch an einer Art Müdigkeit. Als Teenager und in den Zwanzigern ist alles aufregend, aber man kommt an den Punkt, wo man sich einen neuen Antrieb wünscht. Und so kommt man durch die Dreissiger und die Vierziger, aber dann braucht man wieder neuen Rückenwind.
Tilda Swinton. /


Und wenn man Glück hat, bekommt man ihn auch.»
In ihrem aktuellen Film 'Only Lovers Left Alive' verkörpert Tilda Swinton eine Vampir-Dame, die schon ewig auf der Welt wandelt - hier konnte die Darstellerin ihre eigene Erschöpfung gut einsetzen. «Auf der einen Seite geht es um Unsterblichkeit. Aber für mich war es etwas Persönliches - es geht um Sterblichkeit. Wie stirbt man? Wie geht man mit dem Tod eines Nahestehenden um?», grübelte Swinton, die erzählte, dass sie während der Dreharbeiten ihre Mutter verlor. «Das war ein weiterer Grund, warum es für mich um Sterblichkeit geht.»
Die Blondine lässt sich bei ihren Rollen nicht auf etwas Bestimmtes festlegen - ihre Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Oscarpreisträgerin möchte sich in ihrem Beruf auch immer wieder selbst herausfordern: «Ich suche nach der einen Geste im Kino oder in dem Stück, das ich mache. Es ist dieses 'Ha, ich weiss nicht, was als nächstes kommt!' Ich mag das», erklärte Tilda Swinton grinsend.