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Mexiko leidet unter modernen DrogenkartellenDie mexikanischen Drogenkartelle sind bislang vorallem für ihren Rauschgifthandel bekannt. Neuerdings sind sie jedoch auch im Menschen-Rohstoff- und Organhandel aktiv.Quelle: news.ch mit Agenturen / Donnerstag, 20. März 2014 / 14:06 h
In der letzten Woche beschlagnahmte gemäss «20min.ch» die mexikanische Polizei mehrere Tonnen Eisenerz am grössten Hafen an der Pazifikküste Lázaro Cárdenas. Die beschlagnahmte Ware hatte einen Wert von gut 13 Millionen Franken. Überraschenderweise war bei der Polizei der Verdacht vorhanden, dass der Schmuggelversuch von dem Drogenkartell der Tempelritter, den «Caballeros Templarios» verübt worden ist.
Dieser Fall ist exemplarisch dafür, dass die Kartelle bereits in diversen Wirtschaftsbereichen aktiv sind. Die US-Zeitschrift «Foreign Policy» ist überzeugt, dass die Kartelle längst in Wirtschaftsbereiche wie dem Rohstoffhandel und der Landwirtschaft vorgestossen sind. Zudem sollen Begbau, Abholzung und Erpressung inzwischen rentabler als das Drogengeschäft sein. Inzwischen werden den Kartellen sogar mafiaartige Ausmasse attestiert. Gemäss Alfredo Castillo, Sonderbeauftragter der mexikanischen Regierung, wird bereits ein Grossteil der Einnahmen der «Caballeros Templarios» durch Eisenerz gewonnen. In sämtlichen Bereichen vom Abbau, Transport, der Weiterverarbeitung, Lagerung bis zum Export hat das Kartell einen grossen Einfluss. Im Menschenhandel sollen die Kartelle inzwischen ebenfalls tätig sein. Im Grenzgebiet der USA ist das Kartell der «Zetas» tätig. Deren lukrativste Einnahmen geschehen weiterhin durch den Drogenhandel, doch mittlerweilen gehört auch der Menschenschmuggel zu ihren Haupteinnahmequellen. Mexiko leidet unter den Drogenkartellen. (Symbolbild) /
Samuel Logan, Direktor der Sicherheitsberatungsfirma Southern Pulse, geht davon aus, dass die «Zetas» durch Entführung und Erpressung sogar mindestens so hohe Erträge wie durch Drogen erreichen. Verhaftung von Involviertem in Organhandel Noch erschreckender sind die Verbrechen, welche sich vor kurzem ereigneten. Carlos Castellanos Becerra, Beauftragter der öffentlichen Sicherheit des Bundesstaates Michoacán, berichtet über gezielte Entführungen von Kindern und Erwachsenen der «Caballeros Templarios», um deren Organe zu entfernen und zu verkaufen. Der kürzlich verhaftete Manuel Plancarte Gaspar soll in solche Geschäfte verwickelt gewesen sein. In Michoacán verdienen die Kartelle grosses Geld mit Erpressungen. Limetten- und Avocado-Bauern sind am schwersten davon betroffen, die «Caballeros Templarios» sollen gemäss der Regierung 700'000 bis 1,2 Millionen Franken an ihnen verdienen. Massnahmen gegen die Kartelle sind sehr schwer zu realisieren. Nach einem Fehlschlag im Jahr 2006 schaffte es die Regierung im November 2013 den Hafen von Lázaro Cárdenas vollständig zu übernehmen. Seitdem wurden von den Behörden 119'000 Tonnen Eisenherz konfesziert. Ausserdem wurde der Eingriff in den Limetten-Markt beendet und Mitglieder des Kartells beseitigt. Selbst den Bürgern von Michoacán wurde die Macht der «Caballeros Templarios» zu gross, sie griffen selbst zu den Waffen und bildeten Bürgerwehren. Im Gegensatz zu den traditionellen Drogenkartellen, wie beispielsweise den «Sinaloa», behandeln die modernen Kartellen die Bewohner wesentlich schlechter. Das Sinaloa-Kartell, welches neue Arbeitsplätze schuf und sich das Wohlwollen der Bevölkerung erkaufte, erfreute sich weiteaus grösserer Akzeptanz. Die modernen Kartelle sind nur darauf aus, die Bürger auszubeuten, was womöglich zu einer Zerrissenheit der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten Mexikos führen könnte.
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