Eine Inhaltsanalyse der MTV-Serie «16 and Pregnant» an der University of Missouri hat zwar ergeben, dass mehr negative als positive Folgen gezeigt werden. Laut Expertin Jennifer Stevens Aubrey könnten widersprüchliche Aussagen aber schädlich sein. Zu einem ähnlichen Ergebnis ist auch eine andere Studie gekommen.
Unterschiedliche Botschaften
«Da gibt es diesen halb gescripteten Moment in jeder Folge, wo die Mädchen Dinge sagen wie: 'Wenn ich die Chance hätte, würde ich es anders machen.' Aber dann ist da auch das süsse Neugeborene und die jungen Mütter bekommen all diese Aufmerksamkeit von Menschen in ihrem Leben», kritisiert die Forscherin.
«Wir sind schon sehr geprägt von der Medienwelt. Ich glaube, die Wirkung solcher Serien kommt aber darauf an, wie man gepolt ist - sicher gibt es auch genügend Mädchen, für die das abschreckend wirkt», erklärt Lebens- und Sexualberaterin Doris Kaiser gegenüber pressetext.
TV-Serien über schwangere Jugendliche sind kritisch. /

Romantische Beziehungen im Zentrum
Aubrey stellt vor allem den romantischen Aspekt in den Mittelpunkt: «Romantische Beziehungen sind wirklich wichtig für viele Mädchen in den Teenager-Jahren. Und wenn man sich nur diese romantischen Beziehungen in der Show ansieht, bringt eine Schwangerschaft im Teenager-Alter mehr positive als negative Konsequenzen mit sich.»
So bleiben in der Serie die Väter stets bei den jungen Müttern - in der Realität ist das aber anders. Der Grossteil der Väter macht sich aus dem Staub. «Oft schlafen junge Mädchen mit jemandem, um dessen Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen, obwohl sie noch nicht dazu bereit sind. Manche trauen sich nicht, über Verhütung zu sprechen, andere sind nachlässig», schildert Kaiser das Verhalten junger Frauen. «Aber dass Mädchen absichtlich schwanger werden, um ins Fernsehen zu kommen, kann ich mir eher nicht vorstellen», beruhigt die Beraterin.