Aus Sicht der Grasshoppers ist die Ausgangslage klar. Verlieren die Zürcher erstmals seit November 2012 wieder einen «Klassiker» gegen den FCB, wird ziemlich alles für den aktuellen Leader und gegen GC sprechen. Fünf Runden vor Schluss betrüge der Rückstand sieben Punkte, dazu käme die klar schlechtere Tordifferenz (aktuell +20 gegenüber +29).
«Gewinnt Basel, sind sie durch, und wir ziehen den Hut», sagte GC-Trainer Michael Skibbe pragmatisch. Wenig überraschend vorsichtiger drückte es Murat Yakin aus. «Am Sonntag fällt keine Entscheidung.»
Rückschläge auf beiden Seiten
Eine Reaktion auf sportliche Rückschläge ist am Sonntag ab 16 Uhr von beiden Teams gefordert. Das 0:5 gegen Thun, die höchste Heimniederlage seit fast 49 Jahren, schüttelte die Grasshoppers am Mittwoch vor Ostern nach zuvor sechs Siegen in Folge gewaltig durch. Der herbe Fehltritt zur Unzeit sei verarbeitet, heisst es im Lager der Zürcher.
«Dieses 0:5 ist längst aus unseren Köpfen», versicherte GC-Captain Vero Salatic. Den Beweis dafür, dass es ein einmaliger Ausrutscher an einem Abend war, an dem wirklich alles schief lief, werden die Grasshoppers im voraussichtlich nahezu ausverkauften St.-Jakob-Park antreten müssen.
Ob der FC Basel am Sonntag jubeln kann, werden wir sehen. (Archivbild) /


Skibbe ist zu einer personellen Änderung gezwungen. Im defensiven Mittelfeld muss der deutsche Coach den gelb-gesperrten Toko ersetzen.
Die Köpfe wurden gelüftet
Basels Coach Murat Yakin gab seinen Spielern nach dem verlorenen Cupfinal vom Ostermontag gegen den FC Zürich zwei Tage frei, um den Kopf zu lüften und den Körper nach der anstrengenden Dreifachbelastung während Wochen etwas zu regenerieren. Von einer Blitzheilung der wieder verletzten Marco Streller und Fabian Schär ist nicht auszugehen.
Auch in Basel glauben sie, die jüngsten Rückschläge überwunden zu haben. «Diese Niederlagen machen uns überhaupt nicht nervös», sagte Goalie Yann Sommer der «Basler Zeitung». «Solche Spiele gibt es. Das müssen wir akzeptieren.» Der Blick sei, so formulieren sie es auf dem GC/Campus in Niederhasli und auch in Basel gleichermassen, längst nach vorne gerichtet.
Zwei Duelle um die Ränge 4 und 5
Zu interessanten Direktduellen kommt es nicht nur an der Spitze der Super League, sondern auch dahinter. Im Kampf um die Plätze im internationalen Geschäft trifft der FC Zürich, der seinen Platz in den Europa-League-Playoffs durch den Cupsieg bereits auf sicher hat, auf Luzern, und spielt Thun (5.) gegen St. Gallen (7.). Die vier Teams sind vor der sechstletzten Runde nur durch vier Punkte getrennt.