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Korruptionsaffäre erschüttert Berliner FlughafenBerlin - Das hatte am neuen Berliner Flughafen nach Pleiten, Pfusch und Pannen gerade noch gefehlt: Der Technikchef steht unter Korruptionsverdacht - und Geschäftsführer Mehdorn ein weiteres Mal unter Druck.bert / Quelle: sda / Mittwoch, 28. Mai 2014 / 20:23 h
Eine Korruptionsaffäre droht den Zeitplan für den Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER weiter zurückzuwerfen. Flughafen-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn hat seinen Technikchef wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit beurlaubt und kämpft nun gegen weitere Verzögerungen.
Die Auswirkungen auf das Projekt sollten so gering wie möglich gehalten werden, kündigte Mehdorn am Mittwoch an. «Es steht und fällt nicht mit einem einzelnen Mitarbeiter.» Der Bund und Berlin als Miteigentümer forderten von Mehdorn, alles dafür zu tun, dass keine wesentlichen Verzögerungen entstehen. Verdacht der Bestechlichkeit Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen Mehdorns Technikchef Jochen Grossmann wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Ermittler hatten am Dienstag die Wohnung und Büros Grossmanns in Dresden und Berlin durchsucht und fünf bis sechs Umzugskartons voller Unterlagen sowie Datenträger beschlagnahmt. Sie suchen Beweise dafür, dass Grossmann für die Vergabe eines Planungsauftrags 500'000 Euro verlangt habe. Geflossen sei das Geld aber nicht, sagte der Neuruppiner Oberstaatsanwalt Frank Winter. Die dortige Anklagebehörde ist für alle Korruptionsfälle in Brandenburg zuständig. Grossmann sollte die Brandschutzanlage im neuen Terminal in Gang bringen und damit das Haupthindernis für die Inbetriebnahme des Flughafens überwinden. Verzögerungen wegen Technikproblemen, Baumängeln und Fehlplanungen. /
Der Ingenieur muss mit der fristlosen Kündigung rechnen. Mehdorn unter Druck Die Affäre bringt Mehdorn zusätzlich unter Druck. Die Grünen forderten die Ablösung des 71-Jährigen. Der Vorsitzende des Flughafen-Aufsichtsrats, Klaus Wowereit (SPD), stützte auf seiner China-Reise jedoch Mehdorn. Niemand sei gefeit vor kriminellen Handlungen, sagte der Berliner Regierende Bürgermeister in Peking. Mehdorn habe korrekt und unverzüglich gehandelt. Ähnlich äusserte sich ein Sprecher des deutschen Verkehrsministeriums. Wegen Technikproblemen, Baumängeln und Fehlplanungen kann der drittgrösste deutsche Flughafen seit zweieinhalb Jahren nicht in Betrieb gehen. Die Kosten dürften deutlich über fünf Milliarden Euro liegen.
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