Der Schritt kam überraschend, nachdem Prabowo wenige Stunden vor Verkündung des Ergebnisses am Dienstag seinen Rückzug aus dem Rennen angekündigt hatte. Aus seinem Team hiess es anschliessend, er wolle nicht vor Gericht gegen den Sieg von Joko Widodo Einspruch einlegen.
Hoffen auf Reformen
Der bisherige Gouverneur von Jakarta war am Dienstag nach einem knappen Rennen mit 53 Prozent der Stimmen zum Wahlsieger ausgerufen worden. Viele seiner Anhänger hoffen darauf, dass Widodo wichtige Reformen einleitet.
Der 53-Jährige stammt aus einfachen Verhältnissen und gilt als volksnah. Der frühere General Prabowo gehört dagegen zur politischen und militärischen Elite des Lands und war lange mit einer Tochter des 1998 abgetretenen Machthabers Suharto verheiratet. Er hatte noch am Wahltag den Sieg beansprucht und seinem Gegner Betrug vorgeworfen.
Gratulation aus Australien
Am Dienstag gratulierten die USA und Australien Wibodo zu seinem Wahlsieg und würdigten den Verlauf der Abstimmung.
General Prabowo Subianto gibt sich kämpferisch /


«Die australische Regierung freut sich auf eine enge Zusammenarbeit mit ihm», sagte Australiens Regierungschef Tony Abbott am Dienstag.
Der Premier, dessen Verhältnis zu Indonesien nach einem Spionageskandal im vergangenen Jahr und wegen des Streits um die Einwanderungspolitik angespannt ist, betonte die Bedeutung der Beziehungen der beiden Länder.
Auch US-Aussenminister John Kerry würdigte den Verlauf der Abstimmung und gratulierte Widodo zu seinem Wahlerfolg. «Das Volk Indonesiens hat sich erneut vereint, um durch freie und faire Wahlen sein Bekenntnis zur Demokratie auszudrücken», erklärte Kerry. Er freue sich, mit Widodo zusammenzuarbeiten.
Wochenlange Unsicherheit
Mit der Klage vor dem Verfassungsgericht droht dem südostasiatischen Staat nun jedoch wochenlange Unsicherheit. Das Gericht hat bis Ende August Zeit, die Wahl zu prüfen.
Zuletzt war die Lage im Land angespannt. Mehr als 250'000 Polizisten waren im Einsatz, um Zusammenstösse zwischen Widodos und Prabowos Anhängern zu verhindern. Der Sieger tritt die Nachfolge von Susilo Bambang Yudhoyono an, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte.