Auch auf der Seite der ukrainischen Armee gab es mehrere Tote. Der Sprecher des Sicherheitsrates in Kiew, Andrej Lyssenko, teilte am Mittwoch mit, dass in den vergangenen 24 Stunden 18 Soldaten getötet und 54 verletzt worden seien.
Offensive Rückeroberung
Die ukrainische Armee führt derzeit eine Offensive zur Rückeroberung von Donezk und Lugansk. Ein Sprecher des ukrainischen Militärs sagte am Mittwoch, die Truppen bereiteten sich auf die "Befreiung" der beiden Städte sowie Gorlowka vor, das ebenfalls von den Rebellen kontrolliert wird.
In Gorlowka berichteten die Behörden von einer steigenden Anzahl Toten. In den vergangenen Tagen seien bei Artilleriebeschuss 33 Zivilisten getötet und 129 verletzt worden, hiess es. In mehreren Vierteln sei die Gas- und Wasserversorgung ausgefallen.
Auch in Lugansk müssen viele Menschen nach Behördenangaben weiterhin ohne Strom und Wasser auskommen.
In den vergangenen Tagen sind mehrere Zivilisten getötet worden. (Symbolbild) /


Schwierigkeiten gibt es demnach zudem mit der Lebensmittel- und Treibstoffversorgung sowie mit der Müllabfuhr.
Vorwürfe Seitens Russlands
Russland seinerseits warf der ukrainischen Führung erneut den Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilisten im umkämpften Osten des Landes vor. "Eine Bodenprobe hat ergeben, dass die Armee in der Nähe von Slawjansk die verbotenen Brandgeschosse verwendet hat", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde in Moskau, Wladimir Markin.
Der Einsatz sei ein "Kriegsverbrechen" und verstosse gegen die Genfer Abkommen von 1949. Die russischen Behörden bezogen sich auch auf die Berichte ukrainischer Flüchtlinge. Die prowestliche Führung in Kiew hatte die Vorwürfe wiederholt als "Verleumdung" zurückgewiesen.
Polen sieht Zeichen der Eskalation
Der polnische Regierungschef Donald Tusk sieht Anzeichen für eine Eskalation in der Ukraine. "Dieser Konflikt widerspricht allen bisherigen Regeln. Daher müssen wir auf verschiedene Eventualitäten vorbereitet sein", sagte er in Warschau.
Die Gefahr einer unmittelbaren Intervention Russlands in der Ukraine sei grösser als noch vor einigen Tagen. "Das wäre eine neue Situation, und meiner Ansicht nach hat heute niemand eine gute Antwort, wie die westliche Gemeinschaft darauf reagieren sollte", sagte Tusk.